Film des Lebens -
Erklärung zum Schaukasten
Es wird berichtet,
dass bei Menschen, die im Sterben liegen,
sich noch einmal das
Leben wie in einem Film abspult.
Traurig, wenn einem
vor Augen gehalten wird, dass man sich zwar allen Aufgaben gestellt, es auch zu
etwas gebracht hat, vor aller Hektik aber keine Zeit für Gott gefunden hat.
Nach der Beerdigung
ist es zu spät!
Der Passant muss
selbst erkennen, ob dies auch sein Film des Lebens ist. Noch hat er die Regie
und kann entscheiden, wie es weitergehen soll.
Der Weg zu Gott führt
auch über unsere Gemeindeveranstaltungen, er ist herzlich eingeladen. Die
Veranstaltungen wurden auf Folie kopiert
Folgende Bibelstellen
wurden auch auf die passende Größe auf Folie kopiert.
Herr, lehre mich bedenken,
dass auch ich sterben muss,
auf dass ich klug werde!
Psalm
90,92
Bei mir hat der Tod
keine Chance mehr,
ich sorge für echtes Leben. Alle,
die ihr Vertrauen auf mich setzen und mir glauben,
die werden immer weiterleben,
auch wenn sie mal sterben!
Johannes 11 Vers 25
Die Zeichnungen wurden
von einem Comic auf Folie fotokopiert,
An Abstandshaltern
habe ich eine schwarze Schnur gespannt und die einzelnen Filmbänder mit
bemalten Wäscheklammern befestigt.
Mein Todestag im Kalender
Heiko Bräunings Weg zu einem glücklicheren Leben.
Der
evangelische Pfarrer, Journalist und Musiker Heiko Bräuning hat sich im
Jahr 2012 zu einem ungewöhnlichen Experiment entschlossen. Was wäre, wenn er am
16. April 2016 sterben würde? Wie würde sich dieses fiktive Todesdatum auf sein
Leben auswirken? Seine Erfahrungen und Einsichten hat er in seinem Buch „Mein
Deadline-Experiment“ festgehalten.
ERF
Medien: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, dieses ungewöhnliche Experiment zu
starten?
Heiko Bräuning:
Mein Job als Pfarrer ist es, fast wöchentlich am Grab den Vers zu rezitieren:
„Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“
Ich hatte immer das Gefühl, ich bin noch nicht klug genug. Deswegen dieses
Deadline-Experiment, für das ich mir einen völlig fiktiven, willkürlich
gewählten Todestag gesetzt habe. Heute habe ich den Eindruck: Ich bin dadurch
wirklich klug geworden.
Das Buch "Mein Deadline-Experiment"
ist im Verlag cap-books erschienen
Täglich entscheiden, was wirklich wichtig ist
ERF
Medien: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Hat sich Ihr Denken und Handeln
dadurch verändert?
Heiko Bräuning:
Ich fange mal mit den weitreichsten Konsequenzen an. Ich habe bei meinem
Arbeitgeber, der Württembergischen Landeskirche, gekündigt. Ich werde
ausscheiden aus dem Pfarrerverhältnis und dem Beamtentum. Stattdessen werde ich
nur noch als Theologe arbeiten bei den Zieglerschen und weiterhin den TV-Gottesdienst „Stunde des
Höchsten“ gestalten.
Ich steige aus,
weil ich gemerkt habe: Mich macht diese Gemeindearbeit nicht recht glücklich.
Ich stoße überall an meine Grenzen. Ich kann meine Gaben und Talente nicht so
entfalten, wie ich es gerne tun würde und wie ich glaube, dass es Gott gefällt.
Laut Studien
hat jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland innerlich gekündigt, weil er keine
Lust auf das hat, was er tut. Aber viele haben Angst, eine Entscheidung zu
treffen. Das will ich nicht. Ich will jetzt klug werden. Ich will jetzt
glücklich sein und habe deswegen gekündigt.
ERF
Medien: Was hat sich noch verändert?
Es gab viele
kleine Dinge. Mit so einer Deadline vor Augen muss man sich täglich
entscheiden: „Was ist mir wichtiger?“ Zum Beispiel bis um 20 Uhr im Büro zu
sitzen und zu arbeiten? Oder wenn mein Sohn Pascal um 16 Uhr mit mir auf den
Fußballplatz will? Natürlich komme ich dann lieber frühzeitig nach Hause und
versuche, Pascal glücklich zu machen. Ein weiteres Beispiel: Ist es wichtiger,
mich mit meiner Frau zu streiten und darin zu verharren, weil ich den Eindruck
habe, im Recht zu sein? Möglicherweise sogar schlafen zu gehen und den Konflikt
in den nächsten Tag weiterzutragen? Oder wäre es besser, einen Schritt der
Versöhnung zu gehen, mich zu entschuldigen um Abends noch ein Glas Wein mit
meiner Frau genießen zu können?
ERF
Medien: Für einen Menschen, der tatsächlich todkrank ist und weiß, er hat nur
noch ein paar Monate zu leben, ist die „Deadline“ keine Theorie, sondern ganz
nahe gerückt. Bei Ihnen war das nur ein Gedankenspiel, nur eine Fiktion – nicht
zu vergleichen, oder?
Heiko Bräuning:
Es war nicht mein Ziel, das irgendwie zu vergleichen. Allerdings haben
interessanterweise Hospizgruppen dieses Buch „Mein Deadline-Experiment“
bestellt, um es zusammen durchzuarbeiten. Ich weiß auch von einer
Selbsthilfegruppe für schwer krebskranke Menschen aus Kiel, die dieses Buch
bestellt haben. Interessante Gesprächspartner, mit denen ich mich über die
Frage ausgetauscht habe, was so eine Deadline mit sich bringt.
Ein umstrittenes Experiment
ERF
Medien: Das eigene Todesdatum festlegen - für manchen klingt das makaber. Ihr
Experiment wird auch kontrovers diskutiert. Wie stehen Sie dazu?
Heiko Bräuning:
Ich habe das Thema mit meinen Schülerinnen und Schülern in der 9. und 10.
Klasse durchdiskutiert. Zum ersten Mal hatte ich wohl ein Thema getroffen, das
sie richtig interessiert hat. Auch in anderen säkularen Veranstaltungen konnte
man Stecknadeln fallen hören. Ich habe auch in einigen christlichen Kreisen
über das Thema gesprochen und musste feststellen: Mindestens eine Hand voll
ältere Menschen verlassen sofort den Saal. Manche Christen werfen mir vor: Das
hat der liebe Gott nicht gewollt, dass wir uns solche Gedanken über den Tod
machen. Ich sehe das anders! Wenn es uns dabei hilft, die von Gott anvertraute
Zeit, Gaben und Talente so einzusetzen, dass andere und ich selbst dadurch
glücklicher werden, dann ist dieses Nachdenken über den Tod eigentlich ein
Segen. Es erschreckt mich, wie oft der Tod keinen Platz im Leben haben darf.
Nichts mehr auf die lange Bank schieben