Freitag, 23. September 2022

Unsichere Zukunft?

 


Die Zukunft so unsicher wie ein Kartenhaus?

Jeder Mensch hat etwas in seinem Leben worauf er baut, was ihm Sicherheit und Lebenssinn gibt. Etwas wovon er sich Glück und Zufriedenheit erhofft, ein erfülltes Leben.

Worauf baust du dein Leben?

Wer oder was gibt dir Sicherheit?

Wer oder was gibt deinem Leben Sinn?

Wer oder was spricht dir Wert zu?

Wer oder was ist dir kostbar?

Wofür investierst du deine Zeit?

Wer oder was ist dein Lebensfundament?

Wer oder was gibt dir Halt?

Es gibt vieles worauf wir unser Leben bauen können, seien es Menschen oder auch Dinge, z. B. Leistung, Macht, Anerkennung, Beziehungen, Familie, Schönheit, Jugend usw. All das ist schön und gut. Es ist nichts schlechtes daran viel Geld zu haben, etwas zu leisten, eine intakte Familie und gute Beziehungen zu haben. Die Gefahr ist jedoch, wenn diese Dinge unser Leben bestimmen und wir glauben, nur wenn ich dies oder jenes habe, so oder so bin, von Menschen anerkannt werde, dann kann ich glücklich sein und sonst nicht.

All das was wir uns vorgestellt haben und worauf wir bauen kann aber auch zusammenbrechen wie ein Kartenhaus. Reichtum und Macht kann man verlieren, Beziehungen können in die Brüche gehen, Schönheit und Jugend ist vergänglich. Wenn wir Anerkennung bei Menschen suchen verlieren wir unsere Freiheit und versuchen es immer allen recht zu machen und unser Leben danach auszurichten was bei anderen gut ankommt.

Wenn all diese Dinge vergänglich und nicht sicher sind, was bleibt mir dann? Wenn ich das verliere, worauf ich mein Leben gebaut habe, dann habe ich keinen Halt mehr, keine Orientierung,keine Sicherheit, der Boden unter den Füßen wird mir weggezogen.

Steckst du gerade in einer schwierigen Situation? Hast du das Gefühl, dass alles über dir zusammenbricht? Wenn dem so ist, dann denk doch einmal folgenden Bibelvers nach:

“Fürchte dich nicht, ich stehe dir bei! Hab keine Angst, ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, ich schütze dich mit meiner siegreichen Hand!“

Die Bibel: Jesaja 41,10

„Wir alle erleben Zeiten der Herausforderung,

das ist normal für jeden Menschen.

 

Aber Gott wird dir treu zur Seite stehen.

Er wird die Schwere, die Art und den Zeitpunkt

jeder Herausforderung, der du gegenüberstehst,

prüfen und filtern, damit du sie ertragen kannst.

 

Und jede Herausforderung ist eine Gelegenheit,

IHM noch mehr zu vertrauen.

Denn mit jeder Herausforderung hat Gott für dich

einen Ausweg vorgesehen,

der dich siegreich aus ihr herausführen wird.“

 

Die Bibel: 1. Korinther 10,13

bible.com/bible/


 

Donnerstag, 22. September 2022

Erntedank 2022


 

ERNTEDANK lädt ein, 

dankbar zurückzublicken auf all das

 

E – Danke fürs Essen.

            Gerade wir in Europa haben genug von allem, oft sogar zu viel.

R – Danke für Regen.

        Ohne Wasser gibt es kein Leben und ohne Jesus gibt es keinen     Lebenssinn.

N – Danke für Neues.

        Gott schafft Neues, immer wieder. Auch im Frühjahr. Neues Leben.

T – Danke für so manche Traurigkeit.

        Jesus ist an unserer Seite. In allem Glück und in schweren Momenten.

E – Danke für alle großen und kleinen Erfolge.

        Sie haben uns ein Stück auf unserem Lebensweg vorangebracht.

D – Danke für Durst.  

        Gott stillt unseren Durst, unsere Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit.

A – Danke für Anerkennung.

        In Jesus haben wir jemanden, der uns sieht, wertschätzt und liebt.

N – Danke für unsere Nächsten.

        Danke für Menschen die uns ermutigen, herausfordern, lieben und versorgen.

K – Danke für jede scheinbar bedeutungslose Kleinigkeit.

        Für Kinderlachen, für Kraft, für Kaffee und Kaiserschmarrn, für Kunst und

        Kultur, für Komisches und Kauziges. Und so viel mehr.

Donnerstag, 19. Mai 2022

Er lebt doch!


 Die Menschen wollten den Namen “Jesus Christus” vom Blatt der Geschichte tilgen.

Sie haben ihn getötet. Auch heute gibt es noch Menschen, die dieses Blatt zerreißen möchten.
Sie wollen seine Existenz leugnen. Wir aber wollen die Botschaft weitergeben:

JESUS

CHRISTUS

er lebt doch!

...auch wenn du seine Existenz leugnest

Er lebt.

Und?
Ihr sollt auch leben.

Wir?

Er ist in diese Welt gekommen,
damit Leben ins Leben kommt.
Er hat uns Gott gebracht,
damit unser Leben was bringt.
Er ist aus dem Grab gestiegen,
damit wir in den Himmel steigen.

Er lebt.
Und?

Ihr sollt auch leben.

Wir!
(Text: Jürgen Werth)

Donnerstag, 14. April 2022

Film des Lebens


Film des Lebens - Erklärung zum Schaukasten

 

Es wird berichtet, dass bei Menschen, die im Sterben liegen,

sich noch einmal das Leben wie in einem Film abspult.

Traurig, wenn einem vor Augen gehalten wird, dass man sich zwar allen Aufgaben gestellt, es auch zu etwas gebracht hat, vor aller Hektik aber keine Zeit für Gott gefunden hat.

 

Nach der Beerdigung ist es zu spät!

 

Der Passant muss selbst erkennen, ob dies auch sein Film des Lebens ist. Noch hat er die Regie und kann entscheiden, wie es weitergehen soll.

 

Der Weg zu Gott führt auch über unsere Gemeindeveranstaltungen, er ist herzlich eingeladen. Die Veranstaltungen wurden auf Folie kopiert

 

Folgende Bibelstellen wurden auch auf die passende Größe auf Folie kopiert.

 

Herr, lehre mich bedenken,

dass auch ich sterben muss,

auf dass ich klug werde!

                                                                          Psalm 90,92

 

Bei mir hat der Tod

keine Chance mehr,

ich sorge für echtes Leben. Alle,

die ihr Vertrauen auf mich setzen und mir glauben,

die werden immer weiterleben,

auch wenn sie mal sterben!

Johannes 11 Vers 25

Die Zeichnungen wurden von einem Comic  auf Folie fotokopiert,

An Abstandshaltern habe ich eine schwarze Schnur gespannt und die einzelnen Filmbänder mit bemalten Wäscheklammern befestigt.

 

 

Mein Todestag im Kalender

Heiko Bräunings Weg zu einem glücklicheren Leben.

Der evangelische Pfarrer, Journalist und Musiker Heiko Bräuning hat sich im Jahr 2012 zu einem ungewöhnlichen Experiment entschlossen. Was wäre, wenn er am 16. April 2016 sterben würde? Wie würde sich dieses fiktive Todesdatum auf sein Leben auswirken? Seine Erfahrungen und Einsichten hat er in seinem Buch „Mein Deadline-Experiment“ festgehalten.

ERF Medien: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, dieses ungewöhnliche Experiment zu starten?

Heiko Bräuning: Mein Job als Pfarrer ist es, fast wöchentlich am Grab den Vers zu rezitieren: „Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Ich hatte immer das Gefühl, ich bin noch nicht klug genug. Deswegen dieses Deadline-Experiment, für das ich mir einen völlig fiktiven, willkürlich gewählten Todestag gesetzt habe. Heute habe ich den Eindruck: Ich bin dadurch wirklich klug geworden.

Das Buch "Mein Deadline-Experiment"

ist im Verlag cap-books erschienen

Täglich entscheiden, was wirklich wichtig ist

ERF Medien: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Hat sich Ihr Denken und Handeln dadurch verändert?

Heiko Bräuning: Ich fange mal mit den weitreichsten Konsequenzen an. Ich habe bei meinem Arbeitgeber, der Württembergischen Landeskirche, gekündigt. Ich werde ausscheiden aus dem Pfarrerverhältnis und dem Beamtentum. Stattdessen werde ich nur noch als Theologe arbeiten bei den Zieglerschen und weiterhin den TV-Gottesdienst „Stunde des Höchsten“ gestalten.

Ich steige aus, weil ich gemerkt habe: Mich macht diese Gemeindearbeit nicht recht glücklich. Ich stoße überall an meine Grenzen. Ich kann meine Gaben und Talente nicht so entfalten, wie ich es gerne tun würde und wie ich glaube, dass es Gott gefällt.

Laut Studien hat jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland innerlich gekündigt, weil er keine Lust auf das hat, was er tut. Aber viele haben Angst, eine Entscheidung zu treffen. Das will ich nicht. Ich will jetzt klug werden. Ich will jetzt glücklich sein und habe deswegen gekündigt.

ERF Medien: Was hat sich noch verändert?

Es gab viele kleine Dinge. Mit so einer Deadline vor Augen muss man sich täglich entscheiden: „Was ist mir wichtiger?“ Zum Beispiel bis um 20 Uhr im Büro zu sitzen und zu arbeiten? Oder wenn mein Sohn Pascal um 16 Uhr mit mir auf den Fußballplatz will? Natürlich komme ich dann lieber frühzeitig nach Hause und versuche, Pascal glücklich zu machen. Ein weiteres Beispiel: Ist es wichtiger, mich mit meiner Frau zu streiten und darin zu verharren, weil ich den Eindruck habe, im Recht zu sein? Möglicherweise sogar schlafen zu gehen und den Konflikt in den nächsten Tag weiterzutragen? Oder wäre es besser, einen Schritt der Versöhnung zu gehen, mich zu entschuldigen um Abends noch ein Glas Wein mit meiner Frau genießen zu können?

ERF Medien: Für einen Menschen, der tatsächlich todkrank ist und weiß, er hat nur noch ein paar Monate zu leben, ist die „Deadline“ keine Theorie, sondern ganz nahe gerückt. Bei Ihnen war das nur ein Gedankenspiel, nur eine Fiktion – nicht zu vergleichen, oder?

Heiko Bräuning: Es war nicht mein Ziel, das irgendwie zu vergleichen. Allerdings haben interessanterweise Hospizgruppen dieses Buch „Mein Deadline-Experiment“ bestellt, um es zusammen durchzuarbeiten. Ich weiß auch von einer Selbsthilfegruppe für schwer krebskranke Menschen aus Kiel, die dieses Buch bestellt haben. Interessante Gesprächspartner, mit denen ich mich über die Frage ausgetauscht habe, was so eine Deadline mit sich bringt.

Ein umstrittenes Experiment

ERF Medien: Das eigene Todesdatum festlegen - für manchen klingt das makaber. Ihr Experiment wird auch kontrovers diskutiert. Wie stehen Sie dazu?

Heiko Bräuning: Ich habe das Thema mit meinen Schülerinnen und Schülern in der 9. und 10. Klasse durchdiskutiert. Zum ersten Mal hatte ich wohl ein Thema getroffen, das sie richtig interessiert hat. Auch in anderen säkularen Veranstaltungen konnte man Stecknadeln fallen hören. Ich habe auch in einigen christlichen Kreisen über das Thema gesprochen und musste feststellen: Mindestens eine Hand voll ältere Menschen verlassen sofort den Saal. Manche Christen werfen mir vor: Das hat der liebe Gott nicht gewollt, dass wir uns solche Gedanken über den Tod machen. Ich sehe das anders! Wenn es uns dabei hilft, die von Gott anvertraute Zeit, Gaben und Talente so einzusetzen, dass andere und ich selbst dadurch glücklicher werden, dann ist dieses Nachdenken über den Tod eigentlich ein Segen. Es erschreckt mich, wie oft der Tod keinen Platz im Leben haben darf.

Nichts mehr auf die lange Bank schieben 

 

 

Sind wir noch dankbar?


Tierfreunde sollen nicht abgeschreckt werden, aber zum 
Nachdenken angeregt. Unsere kleinen Lieblinge leben im
Überfluss. Ganze Industriezweige machen ihr Geschäft
damit. Zum Erntedankfest wird im Schaukasten die Frage
gestellt: “Sind wir noch dankbar?” Tierfutter im Einkaufsnetz
und die Abbildung einer Frau mit ihrem hungernden
Kind aus der 3.Welt sind hier der Blickfang. Die Textanhänger
machen auf die

- Produkte unserer Überflussgesellschaft

aufmerksam.

- Es gibt immer noch Menschen, die an Unterernährung sterben.
- Als verwöhnte Kinder des Wohlstandes
haben wir unsere Selbstverständlichkeiten
und wollen immer noch bessere Dinge...
...dabei haben wir aber das Staunen und Danken verlernt!

- Wer aufhört zu danken, begeht einen großen Denkfehler.
Der wahre Denker dankt, weil er weiß:
Mein Leben ist reich, weil Gott mich beschenkt.
Dankbarer Rückblick gibt den denkbar besten Ausblick:
"Mein Leben bleibt in Gottes guter Hand".

 

Dein Leben ein Irrgarten?


Ein Irrgarten. Dein Leben.

Wer sich in einen Irrgarten hineintraut, kann rasch den Überblick verlieren. Zwischen den hohen Hecken oder Mauern ist der Aus- und Eingang schnell außer Sicht. Kein Wunder, dass der erste Irrgarten auf der griechischen Insel Kreta ein Gefängnis war. Der Sage nach wurde dort vor fast 5 000 Jahren Minotaurus, ein menschen-fressendes Ungeheuer gefangen gehalten. König Minos schickte alle Menschen, die er bestrafen wollte, ins Labyrinth, aus dem sie nicht mehr herausfanden, weil das Ungeheuer sie alle fraß. Der heldenhafte Theseus erklärte sich freiwillig bereit nach Kreta zu fahren um das Ungeheuer zu besiegen. Auf Kreta angekommen verliebte er sich in die Königstochter Ariadne. Als Theseus nun zum Kampf gegen den Minotaurus in das Labyrinth zog, schenkte ihm die Geliebte ein Knäuel roter Wolle, das er auf seinem Weg durch die Irrgänge abwickelte. So konnte Theseus, nachdem der Minotaurus besiegt war, entlang des Wollfadens den Weg aus dem Labyrinth zurück in die Freiheit finden.

Unser Leben gleicht oft einem Labyrinth.

Mehr noch als früher müssen wir in unserer modernen Zeit Tag für Tag Entscheidungen treffen. Immer seltener verläuft unser Leben auf vorgezeichneten, geraden Bahnen. Kaum etwas scheint Bestand zu haben für ein ganzes Leben. Wie in einem Irrgarten müssen wir immer neu unter vielen möglichen Wegen einen Weg auswählen.

Wofür soll ich mich einsetzen?

Welches berufliche Ziel soll ich ansteuern?

Wer kann mir helfen, aus einer schwierigen Situation herauszukommen?

Soll ich in einem Streit nachgeben oder muss ich auf meinem Recht beharren?

Wofür gebe ich mein Geld aus?

Auf welche Freundschaften und Beziehungen soll ich mich einlassen, welche Menschen lasse ich links liegen?

Wie kann ich mir selber treu bleiben und zu meinen Hoffnungen und Idealen stehen? Soll ich mich dem beugen, was die Mehrheit tut, oder soll ich gegen Konventionen verstoßen?

Wie in einem Labyrinth können wir oft nicht sehen, wohin die Wege letztlich führen. Ja, manchmal haben wir sogar den Eindruck, wir hätten uns völlig verlaufen oder seien in einer Sackgasse gelandet. Zum Beispiel dann, wenn man den Arbeitsplatz verliert, wenn eine gute Freundschaft oder eine Ehe zerbricht, wenn eine Krankheit dazu zwingt, Dinge, die einem lieb und wichtig waren, aufzugeben. Wie oft wähnten wir uns nicht schon an einem wichtigen Ziel angekommen, doch dann nahm der Weg eine plötzliche Wendung und führte uns ganz woanders hin und zwang uns zu neuer Orientierung.

Wie können wir uns im Labyrinth unseres Lebens zurechtfinden? Wie kommen wir weiter, wenn wir scheinbar in eine Sackgasse geraten sind?

Am Ziel unseres Lebensweges, steht nicht der Tod, steht nicht ein lebensvernichtendes Ungeheuer wie im Labyrinth des Königs Minos auf Kreta, von dem die griechische Sage berichtet. Am Ziel unseres Weges steht das Leben in der Gemeinschaft mit Gott. „In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“ (Apg 17, 28), so sagte es der Apostel Paulus bei seiner Rede in Athen. Gott hat uns aus Liebe in die Welt gerufen, liebevoll hält er unser Leben in seiner Hand. Diese Liebe unseres Vaters im Himmel ist der rote Faden, der uns durch alle Fragen und Prüfungen des Lebens hindurch führen will.

Das Kreuz in der Mitte des Labyrinths will uns Jesus Christus als Beispiel eines solchen Lebens aus der Liebe Gottes und in der Liebe zu Gott vor Augen stellen. Als Mensch ist Jesus nach dem Willen des Vaters wie wir in das Labyrinth dieser Welt hineingeboren worden. „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 3, 16).

An der liebenden Hand des himmlischen Vaters hat Jesus seinen Weg gefunden. Anders als Theseus hat er nicht auf Kraft und Stärke gesetzt, sondern auf Güte und Barmherzigkeit. Leid und Schuld, so war seine Botschaft, kann man nicht mit dem gezückten Schwert besiegen, sondern nur durch Zuwendung und Liebe heilen und versöhnen.

Ein moderner Text beschreibt diesen alles andere als normalen Weg Jesu in folgenden Zeilen:

Endlich einer, der sagt: „Selig die Armen!“
und nicht: Wer Geld hat, ist glücklich!

Endlich einer, der sagt: „Liebe deine Feinde!“
und nicht: Nieder mit den Konkurrenten!

Endlich einer, der sagt: „Selig, wenn man euch verfolgt!“
und nicht: Passt euch jeder Lage an!

Endlich einer, der sagt: „Der erste soll der Diener aller sein!“
und nicht: Zeige, wer du bist!

Endlich einer, der sagt: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt!“
und nicht: Hauptsache vorwärtskommen!

Am Karfreitag endete dieser Weg Jesu scheinbar in der letzten großen Sackgasse, die wir in unserem Leben kennen. Doch die Liebe Gottes ist so mächtig, dass sie auch aus dem Tod den Weg in ein neues Leben eröffnen kann.

Und so gilt nach Ostern nicht mehr:

Was tot ist, ist tot!, sondern:

„Wer an mich glaubt, wird leben in Ewigkeit“ (vgl. Joh 11, 25).

Das letzte große Ungeheuer, der Tod, ist besiegt.

Der rote Faden durch das Labyrinth unserer Welt, durch das Labyrinth unseres Lebens ist ausgelegt. Jesus Christus hat uns gezeigt, wie menschliches Leben unter der Führung Gottes gelingen kann.



 

 

Ich halte dich. - Gott


Ich halte dich. - Gott

Es fing schon sehr früh in unserem Leben an, dass wir gehalten wurden. Erst drehten wir uns auf der ausgebreiteten Decke oder dem Teppich munter wie ein Knäuel Leben. Als wir erste Schritte versuchten, stürzten wir oft und liefen vor Tisch- und Stuhlbeine. Doch begann ganz langsam der "aufrechte Gang" wie ihn der Philosoph Ernst Bloch nannte. Richtig schön wurde es, als wir am Zeigefinger der Mutter oder des Vaters beim Spaziergang dabei sein durften. Immer von oben gehalten, anders ging es noch nicht. 

Als wir dann später den Weg ins volle Leben antraten, wollten wir ganz frei sein. Wir emanzipierten uns von den Autoritäten der Jugend, wurden nach Schule, Lehre, Studium Beamte, Handwerker, Mütter und Väter, vielleicht sogar Unternehmer. Zunächst lebten wir noch in einem Kinderglauben, in dem wir vom „lieben Gott“ sprachen und sogar ein paar Gebete kannten. Doch die angestrebte Freiheit des Denkens und Existierens nahm immer mehr Formen an. „Der da oben“ wurde uns immer fraglicher. Wir waren nicht naiv, sondern gebildet. 

Doch es kamen Krisen. Die Ehe scheiterte, die Kinder protestierten gegen die Eltern, die Eltern verstanden ihre Kinder nicht mehr. Schließlich kam die Bankenkrise neben den vielen anderen Krisen. Was soll noch werden? So rollen oder rasen wir über die Autobahn des Lebens, die Termine überholen uns. Und plötzlich liest man irgendwo „Ich halte dich. - Gott.“ 

Eine religiöse Provokation? Nein, ein Zuspruch ist es, was da steht. Ich muss mich nicht fallen lassen, mich nicht aufgeben, ich darf mich halten lassen. Von Gott. „Wie gut, dass wir von oben gehalten werden“, sagte der Vater zum Sohn, der in einer Krise steckte. Oben ist nicht die absolute Himmelsrichtung Gottes. Gott passt in keine Dimension. Gott ist über uns und unter uns, neben uns und rundherum um uns. Er möchte voll in uns sein. Wenn wir ihn einlassen. Und dieser geheimnisvolle, von unseren Vorstellungen unfassbare Gott hat sich ganz klein gemacht, er ist in Jesus Mensch geworden, darum trägt er den Titel „Christus“. „Und niemand wird sie aus meiner Hand reißen“, hat Jesus in seinem Gleichnis vom „guten Hirten“ gesagt. 

Es gibt ein ganz einfaches Gebet. Es ist ein kurzer Ruf zu Gott: „Hand, die nicht lässt, halte mich fest.“ 

(auszugsweise von Johannes Hansen)