Workshop

1984 stieg ich in die Schaukastenarbeit in Eutin ein. Dies führte zu einer Begegnung mit Reinhart Böhm aus Lübeck. Er hat mich viel gelehrt und stand mir immer mit Rat und Tat beiseite. Da kam es auch mal vor, dass ich ein Bild, ein Ereignis vor Augen hatte und mir irgendwas noch fehlte. Er brachte mich auf die Spur. Aus Dankbarkeit für sein einzigartiges Engagement veröffentliche ich auf diesem Blog sein Seminar. Er wollte immer, dass diese Arbeit bekannt gemacht wird und Menschen motivieren sollte, auf kreative Art und Weise, Gott den Menschen nahezubringen und zu vermitteln, dass Gott uns alle kennt und trotzdem irre liebt.
Reinhart Böhm rechts im Bild
Mein Weg (Reinhart Böhm):
1978 habe ich die Verantwortung für die Schaukastenarbeit
übernommen. Nach meiner Erkenntnis setzt diese Arbeit zwei Dinge voraus:


1. Glauben an Jesus Christus und
2. den inneren Auftrag, sich der Schaukastenarbeit zu widmen.

Noch wusste ich nicht, was auf mich zukam. Einen Kirchenschaukasten hatte ich bis dahin noch nie gestaltet, ja, ihm auch nie besondere Beachtung geschenkt. Es gab ihn halt und meistens hingen da irgendwelche Zettel drin, eben Veranstaltungshinweise, manchmal auch Fotos von Gemeindeausflügen. Alles war meist mit Reißbrettstiften an die Rückwand geheftet. Hier und da auch einmal ein Plakat mit Bibelversen: Goldene Worte und ähnliches.
Zunächst einmal war ich der Meinung: Das kann ja alles gar nicht so schwierig sein.

Erfahrung:
Mir wurde auch klar, warum ich bisher so wenig Aufmerksamkeit für Kirchen- und Gemeindeschaukästen hatte. Die meisten Passanten liefen einfach vorbei! Das durfte doch nicht wahr sein, das macht ja jeden Schaukasten überflüssig.
Was konnte ich tun? Zunächst einmal musste ich es anders machen.

Meine Überlegung war:

1. Was geschieht in der Gemeinde?
Ganz einfach: Verkündigung,
wenn man es auf einen Nenner bringt.
2. Wie bekommt man die Leute zur Verkündigung?
Man muss ihr Interesse wecken und man muss sie einladen.

Auf diese Weise bin ich dann in die Aufgabe hineingewachsen und sehe sie als meinen Auftrag und einen Teil der Evangelisation.
Mit der Zeit habe ich dann viel dazugelernt.
Auftrag der Gemeinde und somit eines jeden Einzelnen ist, dass das Evangelium auf allen Ebenen weitergegeben wird. Mit dem Schaukasten haben wir die Möglichkeit, Bibeltexte in die Bildersprache umzusetzen. Mir wurde klar, dass der Schaukasten nicht nur plakativ, sondern auch plastisch genutzt werden sollte. In den Schaufenstern der Geschäfte bedient sich die Werbung unterschiedlicher Blickfänge, um Aufmerksamkeit beim Passanten zu wecken. Deshalb wollte ich in der Gemeinde dieses Prinzip in gleicher Weise nutzen. Man kann fragen, ob sich Geschäft und Gemeinde so einfach in Verbindung bringen lassen. Natürlich nicht! Aber wir als Gemeinde werben doch schließlich für die beste Sache der Welt, nämlich für die Erlösung durch Jesus Christus und für das ewige Leben. Eine große Sache für einen kleinen Schaukasten und wie kann man das verwirklichen?

Schaukastenarbeit:
Der Schaukasten ”Das Schaufenster der Gemeinde”? Das Schaufenster ist der Teil in der Werbung, der sich mit der Präsentation von Waren und Konsumgütern befasst. Sinn und
Zweck ist es, bestimmte Artikel so herauszustellen, dass sie Aufmerksamkeit, Interesse und schließlich Besitzwünsche wecken. Die genaue Berufsbezeichnung eines Dekorateurs ist “Schauwerbegestalter”. “Schau” ist die Kurzform von zur Schau stellen, also etwas vorzeigen, etwas so darstellen, dass es Interesse findet, dass es sympathisch wirkt und den Wunsch weckt, das Angebotene zu besitzen.
Ähnlich und doch inhaltlich ganz anders hat der Gemeindeschaukasten seine Aufgabe zu erfüllen. Werbung ist es in beiden Fällen! Dabei stellt sich aber dann die Frage: Wie und warum?
Muss Gemeinde und Kirche überhaupt werben?
Die Wirtschaftswerbung will den Bedarf wecken und macht uns Angebote, die wir uns aneignen sollen, ob wir sie nötig haben oder nicht. Dabei geht es immer um das große Geschäft. Der Wirtschaftskreislauf muss in Bewegung bleiben, sonst würde unsere Gesellschaft zusammenbrechen. Ganz anders ist die Zielsetzung der Gemeinde und Kirche. Ihr Angebot ist lebensnotwendig, denn es beinhaltet letztlich die Rettung der Menschheit durch Gottes Sohn, Jesus Christus, dem Herrn der Welt.
Es geht hier nicht um ein Geschäft, sondern um geistliche und seelische Inhalte, die alles Irdische überdauern werden. Das Angebot ist Evangelium - Wort Gottes. Werbung nicht für die Gemeinde, sondern für Jesus Christus! Diese Veröffentlichung soll all denen eine praktische Hilfe sein, die Jesus Christus in ihrem Leben erfahren haben und sich in diese Aufgabe gerufen wissen. In meinen Ausführungen habe ich mich auch von dem Buch “Die werbende Gemeinde”, das 1983 vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik e.V. Vertrieben wurde, inspirieren lassen und an einigen Stellen zitiert.
Die angeführten Beispiele sollen aber nicht unbedingt als fertige Rezepte angesehen werden, sondern jeder Einzelne muss sich der jeweiligen Situation in seiner Gemeinde anpassen. 
Kreative, individuelle Gestaltungsfreiheit muss immer gefördert werden.
Dennoch soll deutlich gemacht werden, dass die Schaukastenarbeit auch eine Aufgabe ist, die Planung oft bis ins Detail erfordert. Ich möchte auf Entscheidungs-Alternativen aufmerksam machen und als Praktiker Ratschläge und Tipps vermitteln.

Ziel und Auftrag:
Vor der Praxis steht die Theorie! In den folgenden Ausführungen möchte ich den Stellenwert unserer Arbeit, wie Plakat und Schaukasten hervorheben. Oft meinen wir, nur unser Werk habe Vorrang und müsse besondere Beachtung finden. Zum Teil ist das richtig.
Beachtung, Aufmerksamkeit erregen, ins Gespräch kommen, soll das Ziel unserer Arbeit sein. Jedoch im positiven Sinne. Ja, wir können und dürfen sogar provozieren, Anstoß geben, wachrütteln - dann aber hinführen zu Gott. Wir müssen Wege, Möglichkeiten und Lösungen aufzeigen.
Wir dürfen den Betrachter niemals vor den Kopf stoßen.
An erster Stelle gilt es, Liebe zu vermitteln. Werben für Gottes Liebe soll unser Bestreben sein, durch unser Leben, unseren Wandel und unsere Tat. Wir müssen voll und ganz dahinter stehen, um zu überzeugen. Erst dann zählen unsere Werke. Ein zu hoher Anspruch? Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Geduld und nicht den Mut verlieren sind eine Tugend, die zum Ziel führt.
Deshalb muss ich immer das Ziel vor Augen haben, dabei nützt es nichts, wenn ich mein Ziel zu weit stecke. Ich muss mich nach den Fähigkeiten, Begabungen und Möglichkeiten richten, die mir persönlich zur Verfügung stehen. Mit der Zeit kommt Erfahrung, Geschick und Lernfähigkeit dazu. Damit wird es leichter, unserem Auftrag gerecht zu werden. Es ist nicht unsere Aufgabe, mit einem Schaubild Jedermann anzusprechen.
Dem kann man doch nicht gerecht werden. 
Zielorientiert ist, immer nur eine Zielgruppe anzusprechen. 
Beim nächsten Schaubild ist dann eine andere Zielgruppe an der Reihe. Das heißt, z.B. für junge oder alte, traurige oder lebensfrohe, ängstliche oder zuversichtliche, einsame oder... usw. Passanten.

Werbung und Liebe:
Werbung ist die planmäßige Beeinflussung einer Personengruppe mit dem Ziel, sie zu einem bestimmten Verhalten anzuregen. Menschen, die verliebt sind, umwerben sich. Sie wollen den anderen für sich gewinnen. In der Bibel geht es darum, dass Gott uns liebt. Er will den gefallenen Menschen zurückgewinnen. Er will uns zu einem bestimmten Verhalten anregen.
Im Alten Testament haben wir viele Beispiele, wo Gott die Propheten beauftragt, durch Wort und Zeichen das Volk Israel zu bewegen, sich wieder Gott zuzuwenden. Die Werbung Gottes wird im Neuen Testament durch Jesus Christus zum größten
Liebesbeweis. Auch er umwirbt die Menschen. “Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.”(Matth. 11,28). Seine Jünger beteiligt er an dieser Werbung für Gott. Er sagt zu ihnen: “Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch geflüstert wird in das Ohr, das predigt auf den Dächern”. (Lukas 10,27). Er schickt sie an die Hecken und Zäune, um zu Gott einzuladen.
Als auferstandener Herr erteilt er ihnen den Auftrag: “Gehet hin und macht alle Völker zu Jüngern”. (Matth. 28,19). Seine Werbung ist Mission und Evangelisation. 
Schaukastenwerbung muss sich also an der Werbung Gottes orientieren. Für “werben” steht im Hebräischen das Wort “lieben, liebgewinnen”. Als Nachfolger Jesu sind wir seine Jünger und Mitarbeiter. Unsere Aufgabe ist es, andere Menschen für ihn und seine Sache liebzugewinnen.
Sache Gottes:
Die Sache Gottes ist die Gemeinde, sie ist Leib Jesu und soll wachsen im Glauben und an Gliedern. Darum dürfen wir auch für die Gemeinde werben und zu den Veranstaltungen und Gottesdiensten einladen.
Der Schaukasten kann hier nur optische Funktion übernehmen.
Zum persönlichen Gespräch kommt es dann erst in Gemeinschaft mit Christen. Optisch also für das Auge. Auffällig gestalten soll das Bestreben sein. Wohlgefällig, gleich schön oder auch schmückend, sind Begriffe, die uns zu Ideen führen können. Optisch in ein gutes Licht stellen, nicht unter den Scheffel, wie Jesus seine Jünger lehrt. Matth. 5,15. Wenn wir also das Licht der Welt sind, dann wäre es doch auch angebracht, dass wir mit unserem Schaukasten leuchten, glänzen, Glanz verbreiten. Optisch und inhaltlich an Gottes Sache erinnern und für die Gemeinde werben.
Für uns, die wir Schaukastenarbeit machen, ist die Gemeinde auch die “Braut Jesu”, die es zu schmücken gilt. Sie gilt es zu lieben, damit wir für sie werben können. Deshalb muss ich immer wieder darauf hinweisen, dass nur wiedergeborene Christen, die zum Leibe Jesu gehören, also einer Gemeinde angehören, für die Schaukastenarbeit von Gott berufen sein können.
Nur wenn mir etwas vertraut ist, kann ich mich auch dafür einsetzen. Wie soll geworben werden und welche Methode wende ich an? Welches Material wende ich an? Welche Farbe wende ich an? Welches Wort, welche Texte wähle ich aus. Welchen Blickfang wähle ich? Weil der Schaukasten eine Visitenkarte der Gemeinde ist, gilt es, immer das Beste zu wählen, deshalb “optisch-optimal”.

Methoden:
Die Gemeinden bemühen sich immer häufiger um neue Methoden der Kommunikation, mit deren Hilfe ihr Bekenntnis zu Christus vermittelt werden soll. Aber auch neue Methoden müssen mit Einfühlungsvermögen, Bescheidenheit, Liebe und Teilnahme angewandt werden. Der Schaukasten kann die Person nicht ersetzen und kein persönliches Gespräch führen. Aber er kann ansprechen, er muss ansprechend gestaltet sein. Wir können von der modernen Kunst in Theater, Film und anderen Ausdrucksmitteln wie Grafik, moderner Drucktechnik und fotografischer Gestaltung lernen. Es ist eine Tatsache, dass es in den letzten Jahren eine nicht vorhersehbare Zunahme von Medien gegeben hat und das wird sich in Zukunft noch mehr verstärken. Es wird immer schwieriger, Akzente zu setzen. Wenn wir an die vielen Schriften, Bücher, CD’s und Cassetten, an Filme und jetzt auch in zunehmenden Maße an DVD’s denken, Andachten und Gottesdienste per Internet, Radio und Fernsehen: das alles macht es uns Schaukasten-Leuten nicht leicht, Wirkungen zu erzielen, die sich neben der Flut von Eindrücken behaupten können. Wir können in der evangelistischen Werbung keine besseren Plakate, als die anderen machen, aber wir können lernen, Eindrücke zu sammeln, das Brauchbare herauszufiltern und in unsere Vorstellungen mit einzubeziehen. Es wurde behauptet: 
“Die Werbebranche beneidet uns, weil wir von dem Wert unserer “Ware” tief überzeugt sind und erkannt haben, dass der Glaube etwas ist, was man zum Leben und zum Sterben braucht.”
 Es setzt voraus, dass der Schaukastengestalter diesen Glauben auch persönlich hat. Wie sonst kann er überzeugend handeln!
Zur Methode heißt es im Alten Testament: “Wirb ... wie der Herr um die Kinder Israels wirbt.” Und im Neuen Testament sagt der Apostel Paulus: “Denn wiewohl ich frei bin von jedermann, habe ich mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich ihrer viele gewinne. Den Juden bin ich geworden ein Jude, auf dass ich die Juden gewinne ....... den Schwachen bin ich geworden ein Schwacher, auf dass ich die Schwachen gewinne. ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette.”
Paulus hat sich persönlich mit all seinem Tun und Handeln eingesetzt.
Er hat alle Mittel, die ihm zur Verfügung standen, genutzt. Maßstab seines Handelns war aber immer Jesus Christus.

Aufgabe:
Mit der Gestaltung des Schaukastens wollen wir den Passanten erreichen. Wir wollen ihn durch Motiv und Text ansprechen. Wir möchten ihn zum Nachdenken anregen, durch den Schaukasten indirekt mit ihm kommunizieren. Wir möchten eine Botschaft weitergeben, ihn informieren über Veranstaltungen und einladen.
Unsere Aufgabe muss es sein, konkrete Inhalte und Vorstellungen optisch zu vermitteln. Ein Mittel, dieses Ziel zu erreichen, ist das Plakat und der Blickfang. Sie sollen Teil und Hilfsmittel zur Kommunikation sein.
Im Hinblick auf unsere Aufgabe ist nicht nur Talent, Geschick und Kreativität gefordert, sondern auch uneigennütziger Einsatz. Zeit und damit Freizeit muss sozusagen aufgegeben und für den Aufgabenbereich “Schaukastenarbeit” geopfert werden.
In der Gestaltung geht es nicht um Kunst oder Selbstverwirklichung, sondern um einen Dienst für Gemeinde, Kirche - letztlich aber für Gott. Zeit und Arbeit als Opfer? Ja, würde ich sagen! Es ist  viel Zeit und Arbeit damit verbunden ist. Aber auch viel Freude und Erfolgserlebnisse sind Begleiterscheinungen.
Gott lässt sich nichts schenken!
Weitermachen, auch gelegentlich Rückschläge in Kauf nehmen, von Anderen lernen, mit anderen Gestaltern austauschen ist mein Rat. Ausdauer und Treue in der uns gestellten Aufgabe lohnt uns Gott. Er lässt uns das Ziel erreichen. Vertrauen wir darauf, dass er Passanten an den Schaukasten heranführt, die offen sind für die Botschaft, die wir vermitteln wollen.

Schaukasten:
Mit dem Schaukasten hat die Gemeinde die Möglichkeit, rund um die Uhr optische Signale an den Passanten weiterzugeben. Sinn und Zweck des Schaukastens ist, nicht nur das Gemeindeglied anzusprechen, sondern in die Öffentlichkeit zu wirken.
Der Passant muss schon beim Vorübergehen die Grundaussage mitbekommen. Sein Interesse soll so weit geweckt werden, dass er bereit ist, trotz der Hektik des Alltags stehen zu bleiben und sich einen Moment die Zeit zu nehmen, das Thema bewusst auf sich wirken lassen. Der Passant soll mit einer Aussage konfrontiert und angeregt werden, darüber nachzudenken. Das kann aber nur geschehen, wenn Textaussagen in eine Bildsprache umgesetzt werden. Ein Blickfang gehört somit immer in den Schaukasten. Einfache Textplakate sind da fehl am Platz. Auch zu lange Texte gehören nicht in den Schaukasten. Man muss sich auf das Wesentliche beschränken. Eine Kurzfassung des jeweiligen Themas muss erarbeitet werden. Die Kunst liegt also beim gekonnten Weglassen.


Weil die Menschen immer weniger Zeit haben bzw. sich nehmen wollen, sind sie auch nicht bereit, längere Texte auf der Straße zu lesen. Dies ist und bleibt eine Gegebenheit, der wir uns mit dem Schaukasten anpassen müssen.

Standort:
Die aufwendige Gestaltung kann nur dann sinnvoll sein, wenn wir ausreichend viele Menschen erreichen. Deshalb ist von großer Bedeutung, wo ein Schaukasten platziert ist. Nicht immer ist der Gemeindeeingang oder Vorhof die geeignete Stelle, schon gar nicht, wenn er abseits liegt. Der Standort muss an einer belebten Stelle sein, wo sich viele Menschen aufhalten oder vorübergehen. Ich denke da an die Nähe eines Fußgängerüberweges, einer Bushaltestelle, eines öffentlichen Gebäudes, vielleicht auch einer Fußgängerzone. Zu überlegen wäre auch, ob sich die Gemeinde zu einem Zweitschaukasten entschließen könnte, um ihn an einer der oben genannten, stark frequentierten Stelle zu platzieren. In jedem Fall aber muss der Schaukasten abends beleuchtet sein. Auch muss zu erkennen sein, zu welcher Gemeinde er gehört. Es empfiehlt sich, eine Sichtscheibe aus Plexiglas zu wählen. Das Gehäuse sollte aus pflegeleichtem Aluminium gefertigt sein. Vandalismus ist zwar nie auszuschließen, aber durch eine stabile Bauweise wird es aggressiven Menschen erschwert, großen Schaden anzurichten. Ein Schaukasten, der sich neben einer Disco befindet, wird eher auf Ablehnung stoßen oder zur Konfrontation führen, als dies vor dem Eingang zur Gemeinde der Fall sein wird. Neben der Wahl des Standortes und der Machart des Gehäuses muss ein Schaukasten auch größenmäßig in sein Umfeld passen. Ein zu kleiner Schaukasten wird beim Passanten keine Beachtung finden.
Bewährt haben sich Schaukästen mit einem Innenmaß von 120cm Breite und 100 cm Höhe und mindestens 7-8 cm Tiefe. Die Lieferfirmen bieten entsprechende Möglichkeiten an.

Gestalter:
Ein wesentliches Anliegen ist es immer wieder, Gestalter für die Schaukastenarbeit zu gewinnen und sie für ihren Dienst auszurüsten. Erfahrungsaustausch und Kontakte zu anderen Schaukastengestaltern sind wichtige Komponenten und sollten immer genutzt werden.
Bevor ich das Gestalten anspreche, möchte ich über die Gemeindemitglieder sprechen, die es zu finden gilt, damit sie diese gestalterische Aufgabe übernehmen oder uns, die wir schon Erfahrung haben, unterstützen.
Der Schaukasten ist keineswegs dazu da, um sich künstlerisch auszutoben. Nein, Künstler sind hier nicht gefragt, sondern Menschen, die handwerkliches Geschick, grafisches
Empfinden und eine kreative Ader mitbringen. Die Dekorationen bedürfen, bedingt durch die ungenügende Tiefenwirkung des Kastens, einer gewissen Plastizität, die durch die Verwendung bestimmter Materialien erreicht wird.
Das wiederum macht Arbeit. Kreativität ist eine Sache. Arbeit, Ausdauer und Fleiß sind ebenso wichtige Kriterien, denn Ausdauer bei der Arbeit schult die Geschicklichkeit. Wer geschickt ist, ist auch geeignet. 
Wenn sich eine Gemeinde einen Schaukasten zulegt oder sogar schon einen oder mehrere besitzt, dann sollte sich die Gemeindeleitung darüber Gedanken machen, welches geeignete Gemeindeglied für die Betreuung gewonnen werden kann. Oft ist auch schon ein Mitarbeiter tätig, das Arbeitsgebiet aber zu groß und vielseitig geworden. Werbung in der Gemeinde, sprich Öffentlichkeitsarbeit, beinhaltet ja nicht nur die Schaukastenarbeit.
Es gibt die Möglichkeit, Mitarbeiter durch privaten Kontakt aus der Gemeinde auszuwählen. Auch Jugendgruppen lassen sich für kreative Tätigkeiten motivieren. Wenn sich dann ein Kreis für die Schaukastengestaltung zusammengefunden hat, muss man natürlich für einen entsprechenden Raum, das zu verarbeitende Material und das entsprechende Werkzeug sorgen.
Da es eine kreativ-gestalterische Aufgabe ist, werden sich sicherlich Mitarbeiter finden lassen, die daran Freude haben.
Die Beherrschung der dazu notwendigen Techniken ist zu erlernen und soll in den folgenden Beispielen aufgezeigt werden. Abgesehen davon, gibt es bereits genügend fertiges Material, das ohne aufwendige Bearbeitung verwendet werden kann.
Vieles kann auch in Heimarbeit entstehen.

Selbstgestricktes:
Ich habe schon darauf hingewiesen, dass die Gemeinde mit dem Schaukasten einen Werbeauftrag zu erfüllen hat. Im Schaukasten geschieht das durch die Gestaltung. Gestalten heißt, verschiedene Teile so zusammenzufügen, dass ein neues Ganzes mit neuen Eigenschaft entsteht, so dass es zum Anschauen oder Zuschauen einlädt, - in unserem Fall einen interessanten, attraktiven Schaukasten. Wofür soll gestaltet oder geworben werden?
Uns geht es um zwei Faktoren:
1. Wir werben (laden ein) für die Gemeindeveranstaltungen.
2. Wir werben für eine Bewußtseinsbildung.
Themen und Ereignisse sollen zum Nachdenken anregen.
Punkt 1 ist relativ einfach. Es ergibt sich aus dem, was in der Gemeinde geschieht und wozu wir einladen. Themen zur Bewusstseinsbildung sind u.a.: Das Kirchenjahr mit Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Erntedankfest, Buß- u. Bettag, Weihnachten. Das Verhältnis Gott-Mensch und Mensch- zu- Mensch, dein Nächster, Friede, Ökologie, der Mensch und seine Erde, unsere Verantwortung für die Dritte Welt und vieles andere mehr kann thematisiert werden. Die Bibel selbst eine Fundgrube für den Gestalter. Sie gibt unzählige Denkanstöße. Wenn man sich für ein Thema entschieden hat, sollte man sich
zu einer Ideenfindung zusammensetzen. Hier darf jeder seine Vorschläge machen. Hat man ausreichend über die eingebrachten Vorschläge diskutiert, wird gewertet und eine Idee zur Verwirklichung ausgewählt. Steht man alleine in der Schaukastenarbeit oder will man eigenständig ein Konzept für eine Idee entwickeln, kann man für sich persönlich seine Vorschläge zu Papier bringen. Es ist ratsam, zu seinen Gedankengängen kleine
Faustskizzen zu zeichnen. 
Genaugenommen müsste man drei getrennte Ideenkonferenzen veranstalten: Eine für den Blickfang, eine für die Schlagzeile und eine für die Information. Sind diese drei wesentlichen Elemente herausgearbeitet, beginnt die eigentliche, handwerkliche Herstellung, wobei ich es für gut halte, das erarbeitete Konzept noch einige Zeit ausreifen zu lassen, bevor man zur Ausführung kommt. Man kann so hier und da noch ausfeilen und verbessern. Voraussetzung ist natürlich rechtzeitiges Planen. Meine Plakate bzw. Schaubilder sind wie folgt gegliedert:
a) der Blickfang
b) der Slogan
c) die nähere Information.

Das Plakat:
Die Rückwand des Schaukastens sollte nicht zur Plakatwand werden. Das Plakat wird in der Schaukastenarbeit zum Schaubild. Unser Schaubild wird immer auf einer besonderen Platte aus dicker Pappe, Hartfaser, Sperrholz oder Ähnlichem gefertigt. Es lässt sich dann schneller im Schaukasten anbringen und kann leichter ausgewechselt werden. Schaubilder zu gestalten erfordert viel Zeit und am Schaukasten würden wir immer nur durch Passanten gestört. Außerdem wären wir und das Material der Witterung ausgesetzt.
BeiRegen löst sich alles auf und die Arbeit war umsonst. Plakate in ihrer ursprünglichen Form haben nach meiner Auffassung nichts im Schaukasten zu suchen. Wenn man sie als
Gestaltungselement mit einbeziehen will, sollten sie aufgearbeitet werden. Als reiner Plakataushang ist ein Schaukasten zu teuer, dafür gibt es billigere Möglichkeiten z.B. wetterfeste Plakatrahmen.
Den Schaukasten habe ich am Anfang mit dem Schaufenster in Verbindung gebracht. Beide müssen gestaltet - dekoriert - werden. Der Raum wird genutzt. Er bietet ganz andere Möglichkeiten als eine Plakatwand oder Litfaßsäule. Auch im Schaukasten können wir räumlich arbeiten, Gegenstände in die Gestaltung mit einbeziehen. Deshalb ist es mein Anliegen, dass Schaubilder zum “Anfassen” - im übertragenen Sinn - gemacht werden. Plastisch-gegenständlich-real sollen die Schaubilder sein. Auf diese Weise können wir mehr Aufmerksamkeit bei den Passanten erreichen. Es liegt an unserem Geschick und
Einfühlungsvermögen, mit der geringen Tiefe eines Schaukastens und dem beschränkten Raum ein Höchstmaß an Wirkung zu erzielen.
In den Schaukasten gehört nur ein Schaubild, das besonders für diesen Verwendungs-zweck gestaltet wurde. Es sollen Schaubilder mit einer theologischen Aussage, “Besinnungsschaubilder” sein, wo Grafik und Text eine Einheit bilden. Der Text soll kurz sein und sich auf das Wesentliche beschränken. Den Umgang mit verschiedenen Materialien lernt man durch Erfahrung. Einige technische Tips möchte ich weitergeben.

Vergrößern:
Mit dem Computer oder Tageslichtschreiber lassen sich Bilder, Zeichnungen usw. maßgerecht vergrößern.
Auch Schriften als Blickfang im Schaukasten kann man gleichermaßen vergrößern. Für mich ist der Tageslichtschreiber auch ein wichtiges Arbeitsgerät zum Herstellen von Großplakaten oder Transparenten z.B. für Evangelisationen, Zeltmission, für die Kinderarbeit oder für Jungschar- und Jugendveranstaltungen. Handhabung: Ein ausreichend großer Bogen Zeichenkarton, wie Packpapier, wird an die Wand geheftet. Das zu vergrößernde Objekt wird in den Tageslichtschreiber eingelegt und das Gerät so aufgestellt, dass das Objekt in der Größe, wie es als Blickfang benötigt wird, auf dem Zeichenkarton erscheint. Die Umrisse werden mit Bleistift oder Filzschreiber nachgezeichnet. Der Entwurf oder die Reinzeichnung werden zuvor mit Spezialstiften
auf Folie gezeichnet oder das Objekt wird auf Klarsichtfolie fotokopiert. Ich empfehle Kopierfolien. Sie sind im Schreibwarenhandel erhältlich. Auf einem Bogen Schreibmaschinenpapier werden Entwürfe, Texte, Bildmaterial zu einer Collage montiert. Eine Fotokopie davon auf Folie ist die Vorlage zur Vergrößerung mit dem Tageslichtschreiber.

Schriften:
Vielen Schaukastengestaltern macht die Herstellung von Schriften große Schwierigkeiten. Trösten Sie sich: Auch Profis gehen ungern an das Spezialgebiet der Schriftgestaltung! Das Schreiben oder Malen von Buchstaben verlangt eine besondere Fertigkeit.
Ich benutze meinen PC und kann so die Buchstaben vergrößern und ausdrucken.
Man sollte es deshalb mit dem Schneiden der Buchstaben versuchen, das hat den Vorteil, dass man immer saubere Schnittkanten bekommt. So wird der Slogan für den
Schaukasten hergestellt.
Wenn die Schrift plastisch aufgenadelt oder auf Styropor aufgeklebt werden soll, ist Plakatkarton hervorragend geeignet. Aus Plakatkarton oder auch aus etwas dünnerem Zeichenkarton stellt man ebenfalls Buchstabenschablonen her. Zum direkten Aufkleben der Buchstaben eignet sich am besten d-c-fix Klebefolie.
Das Buchstabenschneiden ist insofern vorteilhaft, als jede Schriftgröße und -art in  kürzester Zeit erstellt werden kann.
Am besten arbeitet man mit Schriftschablonen, die man aus Karton selbst herstellen und immer wieder verwenden kann.
Im Laufe der Zeit sollte man eine größere Anzahl verschiedener Schriftschablonen erarbeiten, am besten von jeder Schrifttype drei verschiedene Größen (für besonders fleißige Schaukastengestalter).
So kann der Schaukasten nicht nur durch abwechslungsreiche Gestaltung, sondern auch durch Ideenreichtum in Typografie attraktiv gestaltet werden, wobei das Motiv und die Schrift immer eine Einheit bilden müssen.

Schablonen:
Im Schreibwarenhandel gibt es Abrieb-Schriften in verschiedenen Typen und Größen (Letraset). Der Buchstabe wird hier vom Übertragungsbogen auf das Objekt ab- oder besser aufgerieben und zwar Buchstabe für Buchstabe. Es empfiehlt sich, je einen Bogen von mehreren Schriftarten in Groß- und Kleinbuchstaben, Höhe 20 mm, zu kaufen. Das Alphabet wird auf DIN A 4-Bögen (Schreibmaschinenpapier) aufgerieben.
Von diesen Bögen lässt man sich Fotokopien machen, auch in Stufen vergrößert. Die Kopien werden dann auf dünne Pappe (Plakatkarton) mit Sprühkleber aufgeklebt. Danach wird jeder einzelne Buchstabe mit dem Schablonenmesser ausgeschnitten.
Nach Schriftart und -größe, in Klarsichthüllen getrennt, heftet man die Buchstaben dann in Ordnern ab.
Statt Abriebschriften (Letraset) kann man das Alphabet auch mit dem PC schreiben und ausgedruckt gleichermaßen bearbeiten.
Im Laufe der Zeit habe ich mir eine ganze Reihe von Schriftschablonen selbst angefertigt. Für Großbuchstaben habe ich ein Alphabet auf Folie kopiert und die Buchstaben mit dem Tageslichtschreiber vergrößert. Als Untergrund verwende ich die Rückseite eines Plakatkartons. Das Alphabet wird dann mit einem Schablonenmesser ausgeschnitten. Auch mit dem PC kann man große Buchstaben schreiben (Größe bis zu einem Buchstaben auf je ein DIN A 4-Blatt). Die Buchstaben werden dann ebenso mit Sprühkleber auf Karton geklebt und ebenfalls mit dem Schablonenmesser ausgeschnitten.
Mit Fleiß und Ausdauer lassen sich so verschieden große Schriften herstellen. Eine weitere Möglichkeit, Schriftschablonen herzustellen, ist, fertige PVC-Buchstaben im Fachhandel zu kaufen. Man klebt sie auf die Vorderseite eines Plakatkartons und schneidet sie dann aus. Bei vorsichtiger und sachgemäßer Handhabung lassen
sich die so gefertigten Schablonen über viele Jahre hinaus benutzen.

Klebebuchstaben:
Für die Schaubilder verwende ich am häufigsten Klebebuchstaben, die ich mit den Schablonen aus Klebefolie (d-c-fix) herstelle. Die Schablone wird auf die Rückseite der Klebefolie (Trägerseite) spiegelverkehrt aufgelegt und nachgezeichnet. Danach wird mit Schere und Schablonenmesser ausgeschnitten. Klebefolie gibt es in vielen verschiedenen Farben zu kaufen. So kann auch die Schrift farblich abwechslungsreich sein.
Natürlich kann man auch Texte aus farbigem Plakatkarton oder Tonpapier ausschneiden. Alle Schnitte, die dem Buchstaben die äußere Form geben, bezeichnet man als Grundschnitte. Es können, je nach Buchstabenform, runde oder eckige Schnitte sein. Sie werden mit einer größeren Schere ausgeführt, die aber so scharf sein muss, dass weder Karton noch Farbe ausfransen. Nach der äußeren Form werden die inneren Teile des Buchstabens herausgenommen. Dazu benötigt man eine Silhouettenschere mit sehr scharfer Spitze. Schriften sollten nicht zu schlank sein. Breite Balkenstärken machen die Schrift leichter lesbar. Bei den Innenschnitten sticht man mit der Silhouettenschere von oben in die Mitte des herauszuholenden Teils ein und setzt dann die Schere von der Rückseite an. Wichtig ist, dass die Schere unter ständiger Bewegung der Schneide (wie beim Friseur) stehen bleibt und nur der zu schneidende Buchstabe um die Schere von rechts nach links gedreht wird. Man schneidet immer nur in dieser einen Richtung. In den Ecken dreht man den Buchstaben in der äußeren Scherenspitze bei geöffneter Schere. Die Schere verlässt während des Schneidens nicht den Schnitt. So erhält man saubere Kanten. Mit etwas Übung lohnt der sichtbare Erfolg alle Mühen! Es lohnt sich, für diese Arbeit Scheren unterschiedlicher Art und Größe zu sammeln. Je nach Buchstabengröße eignet sich auch eine Nagelschere. Für mich unentbehrlich und praktisch das wichtigste und vielseitigste Hilfsmittel, besonders in schwierigen Situationen, ist das in Bastlergeschäften erhältliche Schablonenmesser. In Geschäften für Bürobedarf, Dekomaterial, Stempel, Schriftenvertrieb usw. gibt es fertige PVC-Buchstaben zu kaufen. Die einfachste, aber auch teuerste Möglichkeit besteht darin, den ganzen Text in der gewünschten Größe fertig auf Übertragungsfolie zu bestellen. Für die Schaukastengestaltung ist das geradezu ideal. Ein paar Tage Lieferzeit ist für den rechtzeitig planenden Schaukastengestalter kein Problem!

Textgestaltung:
Bei Buchstaben aus Styropor verwendet man selbst hergestellte Schablonen aus Karton. Die Buchstabenschablonen werden mit Dekonadeln auf Styropor gesteckt. Dann fährt man mit dem Draht des Schneidegerätes an den Kanten der Schablonen entlang und erhält den Buchstaben in seiner äußeren Form. Beim Herausnehmen der inneren Teile löst man, nach Ausschalten des Gerätes, den eingehängten Draht, durchbohrt das Styropor mit einem spitzen Gegenstand, führt den Draht hindurch, hakt ihn wieder ein, schaltet das Gerät ein und fährt jetzt an der inneren Schablonenkante des Buchstabens mit dem heißen Draht entlang. Dann löst man wieder den Draht nach Ausschalten des Gerätes und zieht ihn mitsamt dem ausgeschnittenen Teil heraus. Die aufgesteckte Schablone wird heruntergenommen und beim nächsten Mal wieder verwendet. Die bessere und weitaus sauberste Lösung ist die Anfertigung von Buchstabenschablonen aus farbigem Plakatkarton, die man dann mit Styroporkleber fest aufklebt. Nach dem Ausschneiden hat der Buchstabe eine saubere, glatte und farbige Oberfläche. Da die Kanten in leuchtendem Weiß stehen bleiben, wirkt der Buchstabe leichter, edler und plastischer. Alle genannten Buchstaben und Schriften eignen sich in der Schaukastenarbeit nur für den Slogan und den Untertext. 
Die Überschrift - Slogan - sollte immer so kurz und aussagestark wie möglich sein. Hier ist die Buchstabenhöhe und –stärke immer am größten. Für Untertexte werden kleinere Formate gewählt. Die Informationsschrift enthält im Gegensatz zum Slogan mehr Text in kleinerem Buchstabenformat. Wenn man davon ausgeht, dass 10 mm Schrifthöhe aus 1 m Abstand lesbar ist, genügt für den Informationstext eine Buchstabengröße von 12 mm. Um ein einheitliches und gut lesbares Schriftbild zu erreichen, benötigt man entweder Schriftschablonen aus Plastik - erhältlich im Schreibwarengeschäft oder in Kaufhäusern - oder man arbeitet mit Fertigbuchstaben. Letzteres ist grafisch sauberer und in der Wirkung perfekter, man erreicht den Effekt eines gedruckten Textes. Zwei Möglichkeiten stehen zur Verfügung: Abriebbuchstaben (Letraset) s.o. oder Klebebuchstaben. Bei Klebebuchstaben wird der selbstklebende Buchstabe entweder direkt auf das Objekt aufgebracht oder aber als gesamter Text erst auf eine Trägerfolie geklebt und dann mittels Übertragungsfolie aufgebracht. Wegen der geringen Schrifthöhe kann man diese Klebebuchstaben nicht selber herstellen. Eine weitere Möglichkeit der Herstellung von Informationsschriften ist der PC. Hinweise auf Gemeindeveranstaltungen oder die Einladung dazu werden auf diese Weise in die Gestaltung des Schaukastens einbezogen und sind eine weitere optische Bereicherung, die genutzt werden soll.

Phantasie:
Wir alle haben unterschiedliche Vorstellungen. Kreative Arbeit braucht von Zeit zu Zeit neue Impulse. Ist unsere Arbeit in der Schaukastengestaltung nur von unserer Phantasie geprägt?
Wenn ja, ist sie dann wirklichkeitsfremd oder gar phantastisch?
Wir haben wohl alle unterschiedliche Vorstellungen zu einem bestimmten Thema oder zu einer Person. Zum Beispiel gibt es von Jesus keine Personenbeschreibung. Aber irgendwie hat jede Generation, jeder Kulturkreis, jeder einzelne ein inneres Bild von ihm. Es werden wohl sehr verschiedene Bilder sein.
Da ist der gütige Heiland, der Schmerzensmann am Kreuz oder der große Redner, der die Massen begeistern kann. Da ist der Wundertäter genauso wie der mächtige König. Asiaten stellen Jesus mit breiten Backenknochen und Schlitzaugen dar, Afrikaner sehen ihn als Afrikaner. Auch in europäischen Darstellungen trägt er kaum charakteristische jüdische Merkmale.
Dies ist verständlich und berechtigt, drückt doch jede dieser Darstellungen aus, dass Jesus einer ist, der zu uns gehört.
Wenn nun Jesus zu uns gehört, dann müssen wir ihn auch in unser tägliches Leben, ja sogar in unsere Umwelt mit einbeziehen.
Dazu gehört selbstverständlich auch unser Engagement in der Schaukastenarbeit. Wir dürfen und sollen Bilder machen, die aussagen, wie wir mit Jesus leben können. Jeder wird von unterschiedlichen Bildern geleitet und hat seinen eigenen Weg mit Jesus. Das wirkt sich auch auf die Gestaltung unserer Schaukästen aus. Ich bin froh und dankbar über die Vielfalt, die es auszuschöpfen gilt. Jeder ist aufgefordert, mit viel persönlicher
Phantasie zu arbeiten.
Mein Anliegen, Schaubilder zum “Anfassen” herzustellen, setzt sich immer mehr durch. Ich möchte auch weiterhin dazu ermuntern, vom Plakativen zum Räumlichen zu kommen. Die
Aufmerksamkeit des Passanten wird erwiesenermaßen stärker geweckt und er verweilt länger am Schaukasten. Unserer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mir ist wichtig, dass wir auch in Zukunft durch phantasievolle Schaukästen und Schaubilder
auf ein phantastisches Leben mit Jesus hinweisen.

Montage:
Nachdem alle Einzelelemente, Text, Textanhänger und der Blickfang hergestellt sind, beginnt die Montage auf der Grundplatte.
Als Grundplatte eignen sich am besten dicke Pappen im Format DIN A 1 = ca. 60 cm breit und 85 cm hoch. Man kann auch Dämm- oder Styroporplatten verwenden, die aber 2 bis
3 cm Tiefe beanspruchen. Weil Ensopappe oder Kromapappe dünner, in der Stabilität aber ausreichend ist - sie sollte 3,5 mm stark sein, bevorzuge ich Kromapappe. Sie wird im Fachhandel auch als Dekora-Pappe angeboten. Plattenmaß 75 x 100 cm.
Gegebenenfalls kann man auch Hartfaser- oder Sperrholzplatte verwenden. Um ihr Farbe oder Struktur zu geben, bezieht man die Platte mit Stoff, Tapete, Spann- oder Klebefolie, Wachstuch, Rupfen oder ähnliches. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wichtig ist nur, dass der Untergrund oder Hintergrund des Schaubildes in die Gestaltung harmonisch hineinpasst und zusammen mit dem Motiv den gewünschten Effekt erzielt.
Vor der Montage werden alle Elemente lose auf die Grundplatte gelegt. Falls Korrekturen vorgenommen werden müssen, geht das problemlos durch Verschieben. Nach dieser Probe beginnt man mit der Beschriftung. Klebebuchstaben haften am besten auf glatten Untergründen, ich bevorzuge Klebefolien oder sogenannte Lackfolien. Sie sind aus Acella. Ebenso wie Spannfolien, d-c-fix oder ähnliche, haben sie eine gleichmäßige Farbdecke,
die wir mit dem Pinsel niemals erreichen können. Die Folien sind außerdem lichtecht und können bei Verschmutzung abgewaschen werden. Es kann keine Feuchtigkeit eindringen
und die Farbe blättert nicht ab.
Nach der Beschriftung kann mit der Montage der einzelnen Objekte und dem Blickfang begonnen werden. Doppelseitiges Klebeband (Teppichband) ist dabei eine große Hilfe. Schwere Teile müssen aber unbedingt fest mit der Grundplatte verbunden sein. Dazu wird die Platte an geeigneten Stellen durchbohrt und das Objekt mit Perlonfaden festgebunden oder mit Schrauben und Muttern befestigt. Die Nadeln werden ganz durch genagelt
und auf der Rückseite des Schaubildes umgebogen. Spätestens bei der Montage stellt man fest, dass als Grundplatte eine dicke, feste Pappe am leichtesten zu bearbeiten ist. Man kann sie mit einem Stichel und auch mit festen Nadeln gut durchbohren.
Außerdem kann man sie mit dem Pappmesser beschneiden.
Bei Holz- oder Hartfaserplatten hat man es da schwerer. Es ist ratsam, nach jedem Befestigen eine Stellprobe zu machen.

Aufteilung:
Das fertige Schaubild kann jetzt an der dafür vorgesehenen Stelle im Schaukasten befestigt werden. Die meisten Rückwände sind aus Holz, so dass sich unser Schaubild mit Deko-Nadeln leicht anheften lässt. Damit ein Durchbiegen verhindert wird, nagelt man nicht nur an den vier Ecken, sondern jeweils ein mal in der Mitte der linken und der rechten Seite. Die überstehende Nadel wird mit dem Seitenschneider abgekniffen.
Klettband ist auch eine gute Haltemöglichkeit.
Ich bevorzuge eine Dreiteilung des Schaukastens. Mein Schaubild hat eine Breite von 60 cm. Dazu kommen zwei Seitenteile von je 35 cm, die ich zuerst links und rechts im Schaukasten anbringe. Das Mittelteil wird zuletzt davor montiert. Dadurch kommen die Seitenteile ein paar cm hinter die Mittelplatte, so dass kein Spalt entsteht. Man kann auch die eine Seitenfläche breiter anfertigen und so das Mittelteil mehr seitlich platzieren,
so entsteht eine gewollte Asymmetrie. Zu verschiedenen Schaubildern habe ich verschiedenfarbige Seitenteile, sie lassen sich so öfter, also auch bei anderen Schaubildern, einsetzen. Die Einladung zu den Gemeindeveranstaltungen sind bei meinen
Schaubildern meistens vor der Seitenfläche angebracht.
Werbung für Veranstaltungen, die sich im Wochenrhythmus nicht wiederholen, sollte auf jeden Fall am Tage nach der Veranstaltung ausgewechselt werden. So ist gewährleistet, dass Schaukästen nicht nur gut und ansprechend aussehen, sondern immer auf dem aktuellen Stand sind.
Damit der Schaukasten immer wieder die Aufmerksamkeit des Betrachters erreicht, sollte er mindestens alle 4 bis 6 Wochen neu gestaltet werden. Es können z.B. Besinnungsschaubilder nochmals eingesetzt werden, vielleicht im nächsten oder übernächsten Jahr. Deshalb lohnt es sich, die Schaubilder in jedem Fall wieder vorsichtig auszubauen und schonend zu lagern, wobei zu beachten ist, dass alles verwendete Material je nach Luftfeuchtigkeit arbeitet. Im Schaukasten spielt dies natürlich
eine besondere Rolle. Deshalb arbeite ich gerne mit Klebe- oder Spannfolie, manche Teile werden lackiert und lose Blätter, wie Textanhänger oder Veranstaltungshinweise, werden in Folie eingeschweißt. Auf diese Weise dringt in die Karton- und Papierteile keine Feuchtigkeit. Bei Wiederverwendung kann man so auch alles feucht reinigen.
   
Faustskizze:
Ideen kommen und gehen. Damit sie aber nicht in Vergessenheit geraten ist die Faustskizze ein hilfreiches Instrument. Sie ist schnell gezeichnet und soll kein Kunstwerk sein. Die Idee wird auf einfachste Weise zu Papier gebracht und kann jederzeit
ergänzt werden. Einzelheiten müssen nicht eingezeichnet, sondern können durch Notizen festgelegt werden. Die Faustskizze ist keine Reinzeichnung, sie ist nur mit Bleistift
skizziert und kann durch Wegradieren geändert werden. Farben werden schriftlich angegeben









Skizzenmontage:
Wie das Wort schon sagt, werden bei dieser Skizze verschiedene Teile montiert, oder besser, zusammen gefügt. Das hat den Vorteil, dass hier gedruckte, fotografierte und andere Motive ausgeschnitten und in die Skizze eingeklebt werden. Zum Beispiel
Motive aus Prospekten, von Vorlagen fotokopiert oder aus dem PC ausgedruckt. Sogar Texte lassen sich einkleben. Von Hand Gezeichnetes und Ausgeschnittenes ergeben die Skizzenmontage.
Das Beispiel zeigt, dass die Seitenflächen aufgeklebt wurden. Die Kalenderblätter sind aus dem PC.








Reinzeichnung:
Die Idee, die jetzt bei der Reinzeichnung zu Papier gebracht wird, kommt dem zu fertigenden Objekt schon sehr nahe. Geringe Abweichungen ergeben sich nur noch bei der Gestaltung des Schaukastens. Die Reinzeichnung ist im Maßstab und kann
sogar farbig angelegt sein. Eine Reinzeichnung ist meines Erachtens nur dann notwendig, wenn anderen Personen etwas präsentiert werden soll oder zur Fertigung in Auftrag gegeben werden soll.
Als Hintergrund für das Schaubild wird ein Stadtplan aufgeklebt. Das Verkehrsschild kann man aus Pappe und mit glänzender Klebefolie (farbiges d-c-fix) selbst herstellen. Für die Stange, an der das Schild aufmontiert wird, nimmt man am besten ein dickes Papprohr. Die Schrift ist aus rotem d-c-fix geschnitten. Wer die Möglichkeit hat, kann sich auch bei der Stadtmeisterei ein altes Verkehrsschild besorgen.

Farbe:
Farbe hat Signalwirkung und kann in der Schaukastengestaltung auch als Blickfang eingesetzt werden. Ich möchte Mut zur Farbe machen, denn triste und eintönige Schaubilder werden wenig Beachtung finden. Neben der Signalwirkung hat Farbe auch Symbolcharakter. Rot steht für Liebe, blau für Kälte, cool sein, grün für Hoffnung um nur einige Beispiele zu nennen.
Rot ist aber auch das Blut Jesu, durch Vergebung wird weiß gleich Unschuld. Blau ist der Himmel und grün ist die Natur gleich Wachstum. Wir lieben das Maigrün, das Sonnengelb,
den goldenen Herbst in all seiner Farbenpracht. Gold gleich Glanz, edel, königlich. Silber ist schweigen usw. Um das Erscheinungsbild unseres Schaukastens zu ändern, damit optisch ein anderer Eindruck entsteht, haben wir die Möglichkeit, mit Farbe und durch Raumaufteilung zu variieren.
Die gezeigten Beispiele machen deutlich, dass man mit nur wenigen Farben immer wieder ein neues Bild vermitteln kann.

Freizeit:
Vielen will es oft so scheinen, als bestünde ihr Leben im wesentlichen nur aus Arbeit. Die bis zum Schlafengehen verbleibende Freizeit, die Phase bewusster Entspannung und Regeneration von Körper und Geist, wird vielfach als zu kurz empfunden. 
Berufstätige spüren dies in besonderem Maße. Freizeit ist für ihre Begriffe ungerecht verteilt. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot verdienen. Mit der Vertreibung des Menschen aus dem Paradies endete für ihn die Zeit der ewigen Freizeit. Aber was wollten wir auch mit so viel Freizeit anfangen? Ist Müßiggang nicht aller Laster Anfang?
Ganz profan wird “in die Hände gespuckt” zur Steigerung des Bruttosozialprodukts und zur Schaffung individuellen Wohlstandes.
Dennoch führt paradoxerweise die ständige Steigerung der Produktivität - auch durch die Technisierung - zu immer kürzerer Arbeitszeit. Wir verfügen also über immer mehr Freizeit.
Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit schrumpfte seit 1900 von 3.075 auf heute knapp 1.600 Stunden - also fast um die Hälfte.
Was einst für den Arbeitnehmer nach harter Arbeit kaum mehr als ein Feierabend war, ist längst zu einer täglichen vielstündigen Freizeitphase geworden. Freizeit ist die von uns allein zu verantwortende Zeit am Tag, jeder kann sie selbst gestalten. Zum Beispiel als kreativen Ausgleich zur Routine des Arbeitsalltages: Mit handwerklicher oder künstlerischer Tätigkeit. Es ist eine Freude, wenn Christen ihre Gaben in der Gemeinde
einbringen. Ich wünsche mir, dass Sie auch weiterhin Erfüllung finden in der Schaukastenarbeit, dass sie zu unserem gemeinsamen Hobby wird, an dem auch andere ihre Freude haben und dass sich noch mehr Mitarbeiter für diese Art von Freizeitbeschäftigung gewinnen lassen. Denn, und auch das sollten wir bedenken, unsere Zeit - auch unsere Freizeit - steht in Gottes Händen. Die Zeit, die wir Gott zur Verfügung stellen, auch für die Gestaltung



Lagerung:
Die Erfahrung zeigt, dass Schaubilder liegend gelagert werden sollten. Je nach Art der Montage von Blickfängen können sich diese bei stehender (hängender) Lagerung lösen oder das aufgesetzte Material ermüdet. Weil die Schaubilder vom Arbeitsaufwand her und von den Kosten einen mehrmaligen Einsatz ratsam machen, lohnt auch eine aufwendige Lagerung. Von großer Bedeutung ist, dass man für alle Schaubilder ausreichend dicke Pappe nimmt. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die lagernden Schaubilder nicht durchhängen, sonst werden sie mit der Zeit wellig und unansehnlich. Eine Wiederverwendung ist dann nicht mehr möglich. Werden in einer Etage (auf einem Rost) zwei oder gar drei Schaubilder gelagert, dann sollten die Zwischenräume mit Styropor- oder Holzklötzchen ausgefüllt und abgestützt werden. Auch ein Einstauben der Schaubilder muss nach Möglichkeit verhindert werden. Wo es dennoch passiert, lassen sich Schaubilder, die mit Spannfolie und mit Klebebuchstaben gearbeitet sind, gut mit Spiritus reinigen. Achten Sie darauf, dass die Schaubilder trocken lagern, sonst werden sie speckig und verschimmeln. Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit müssen mit Feucht-ex oder anderen Luftentfeuchtern trocken gehalten werden. Ebenso kann man gegen Ungeziefer vorbeugen. Präparate dafür gibt es in Kaufhäusern oder Heimwerkerläden.

Vorschlag Nr. 1
Wie man Schaubilder lagern kann:
Der Schrank aus dem Sperrmüll.
Ein ausgedienter Schrank kostet nichts, eignet sich hervorragend und ist mit nur kleinen Umbauten nicht nur Lagergestell, sondern auch noch Arbeitsplatz. Nach dem Entfernen der Rückwand werden 2 Vierkantleisten auf die geöffneten Türen aufgeschraubt. Dadurch erhält der Schrank wieder seine Stabilität. Jetzt werden an den Seitenwänden die Bohrungen für die Wäscheleine markiert, die nach Fertigstellung des Arbeitsplatzes durch die Löcher gezogen wird. Um eine gute Spannung der Leine zu erhalten, werden an den Außenseiten kleine Holzkeile eingeschoben. Damit sich die Seitenwände nicht nach innen durchbiegen, wird die Kleiderstange (auf der Skizze nicht eingezeichnet) in die Mitte des Schrankes eingebaut. Wer es aufwendiger und stabiler bauen will, kann statt der Wäscheleinen Vierkantleisten oder Böden verwenden. Auf die Kleiderstange kann dann verzichtet werden. Die Holzteile für den Arbeitsplatz (er dient auch als Schreibtisch für die Archivarbeiten und als Zeichentisch für Entwürfe usw.) kann man in einem Heimwerkerladen nach den individuellen Maßen zuschneiden lassen. Wer möchte, kann auf der gegenüberliegenden Seite (wo der Besen hängt), einen größeren Tisch aufstellen und da die Schaubilder anfertigen. Wenn ein größerer Lagerplatz benötigt wird, kann später auch ein zweiter Schrank dazu gestellt werden. Um die abgelegten Schaubilder vor Staub zu schützen, ist der Vorhang gedacht.


Vorschlag Nr. 2
Wie man Schaubilder lagern kann:
Das Leistengestell.
Die Schaubilder werden in diesem Vorschlag in 3 Leitern gelagert. Voraussetzung ist, dass die Schaubilder auch hier genormt, also immer möglichst die gleiche Größe haben sollten. Es werden 6 Vierkant-Holzleisten (Dachlatten) benötigt, deren Länge sich nach der Höhe des Raumes (Keller oder sonstiges) richtet, den wir zur Verfügung haben. Die Querleisten haben eine Stärke von ca. 2 x 2 cm. Die Länge der Querleisten richtet sich entweder nach der Höhe der Schaubilder oder nach der Breite. Die bessere Möglichkeit des Lagerns ist, wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, die längere Seite des Schaubildes auf die Leisten aufzulegen. Sollte dies aus Platzgründen nicht möglich sein, muss man die kurze Seite wählen, wobei dann aber ein Durchbiegen der Schaubilder wahrscheinlicher ist. In dem Beispiel haben die Schaubilder die Größe DIN A 1. Der Zwischenraum muss also mindestens 85 cm sein. 2 cm Zugabe, dadurch ist ein besseres ein- und ausschieben gewährleistet. Dann müssen die Leisten noch die beiden Senkrechten abdecken und, damit beim Aufschrauben ein Spalten der Leisten verhindert wird, auf jeder Seite nochmals 5 cm dazu geben. Somit sollte die Leiste im Idealfall 105-110 cm lang sein. Die Anzahl der Leisten richtet sich nach der Höhe des Raumes, in jedem Fall müssen aber 3 Leitern verwendet werden. Der Zwischenraum für die einzelnen Etagen kann bei flachen Schaubildern für 3 Platten genutzt werden, bei sperrigen Blickfängen ist nur für zwei oder ein Schaubild Platz. Innerhalb der einzelnen Etagen sollten aufeinander liegende Schaubilder mit Holzklötzchen oder Styropor ausgefüttert werden. Je weniger Schaubilder in einer Etage untergebracht sind, um so schonender ist die Lagerung. Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, werden die Leitern mit Keilen zwischen Fußboden und Decke eingeklemmt. Noch ein Tipp: Die 2 x 2 Leisten sollten an den Schraubstellen kurz vorgebohrt werden. Feuchte Räume sollten mit Feucht-ex oder anderen Luftentfeuchtern trocken gehalten werden. (In Kaufhäusern oder Heimwerker-Läden erhältlich).
Vorschlag Nr. 3
Wie man Schaubilder lagern kann...
Das Gehänge:
Im Arbeitsraum werden 6 Dübel an der Decke angebracht und 6 starke Haken eingedreht. Jetzt werden Metallketten, die bis zum Fußboden reichen, eingehängt. An der Stelle, an der die Ketten den Boden berühren, werden ebenfalls Dübel und Haken angebracht. Damit die Ketten stramm sitzen, fügt man am besten Spannhaken mit ein. Rundstäbe aus Holz oder Metall dienen als Träger. Die Holzstäbe dürfen nicht zu dünn sein, weil sie sonst durchbiegen. Die Stäbe können in jeder beliebigen Höhe in die Kettenglieder eingeschoben werden. Auch bei diesem Vorschlag sollten die Schaubilder vor Staub und Feuchtigkeit geschützt werden. Statt mit Vorhängen oder Plastikbahnen abzuhängen, kann man die Schaubilder auch einzeln in PVC-Müllsäcke stecken. Damit man ein bestimmtes Schaubild auch leicht herausfinden kann, ist es ratsam, einen beschrifteten Anhänger am Plastiksack zu befestigen.
Vorschlag Nr. 4
Wie man Schaubilder lagern kann...
Der Plastiksack:
Im Lagerraum werden zwei Gardinen-Rundstäbe aus Holz oder Rohre aus Metall parallel nebeneinander unter die Decke montiert. Gut festdübeln. Über die Stangen werden Gardinenringe geschoben und je nach der Deckenhöhe gleichlange Kordelstücke daran festgebunden. An das untere Ende knüpft man Gardinenhaken mit Zacken. Die zu lagernden Schaubilder steckt man jetzt in jeweils einen Müllsack aus Plastik und klammert sie fest. Die Schaubilder können so auch nicht einstauben. Damit man ein bestimmtes Schaubild auch leicht herausfinden kann, ist es ratsam, einen beschrifteten Anhänger am Plastiksack zu befestigen.
Vorschlag Nr. 5
Wie man Schaubilder lagern kann...
Im Verpackungskarton:
In Kaufhäusern oder Supermärkten, in Einkaufszentren und im Elektrogroßhandel, überall da, wo Großgeräte oder ähnliches vertrieben werden, kann man große erpackungskartons
bekommen. Man muss aber darauf achten, dass sie von ihrer Größe her für die zu lagernden Schaubilder passen. Pro Karton werden 9 Vierkantleisten (Dachlatten
oder ähnliches) eingepasst. Jeweils 3 Stück übereinander ergeben 4 Einlegefächer. Jeweils 3 Leisten hintereinander verhindern, dass die Schaubilder durchhängen und sich
im Laufe der Zeit verziehen. Abhängig von den Ausmaßen des Blickfanges lassen sich ggfs. Jeweils 2 Schaubilder pro Etage einlagern. Mehrere Kartons übereinander gestapelt
ergeben somit eine Möglichkeit, viele Schaubilder unterzubringen. Die Deckel der Kartons verhindern das Einstauben und Verschmutzen der Schaubilder.
Texthinweise:
Seitenteile und Textflächen müssen gesondert gelagert werden.
Weil sie manchmal auch zu anderen Schaubildern passen, lassen sie sich öfter einsetzen. Deshalb ist es wichtig, dass man individuell zuordnet und leicht Zugriff auf die einzelnen
Teile hat. Veranstaltungshinweise und Textstreifen sollte man nicht direkt auf dem Hintergrund befestigen, sondern mittels Holzklötzchen oder Styroporstückchen auf Abstand bringen. Dadurch erreicht man mehr Plastizität. Befestigen kann man die Streifen und Flächen durch punktweises Kleben mit doppelseitigem Klebeband. Wenn nur punktweise verklebt wird, kann man wieder besser lösen und somit bei der Neugestaltung besser auswechseln. Nicht nur die Form und Machart der Hinweise lässt sich verändern
(Anhänger, Schrägstreifen, Senkrechtstreifen, rechteckige und quadratische Flächen, rund oder oval usw.) Beispiel: Zu einem Schaubild mit der Textaussage “Welchen Weg
gehst Du?” kann man die Veranstaltungshinweise auf die Grundform von jeweils einem Fußabtritt (wie Schuhsohle und Absatz) schreiben. Zu Ostern kann man die Form eines
Ostereies wählen. Zur Einladung eines Kinderfestes eignen sich die Umrisse eines Luftballons. An Himmelfahrt könnte man auch eine Wolke als Grundfläche nehmen. Man kann auch die Veranstaltungen in einen Bilder- oder Wechselrahmen bringen und ihn neben das Schaubild stellen. Ebenso eignen sich auch Schreibunterlagen mit Klammern.

Grundausstattung:
Ohne Werkzeug kann kein Handwerker arbeiten. Je besser und umfangreicher das Werkzeug, um so leichter wird die Arbeit zu bewältigen sein. Auch der Schaukastengestalter braucht eine Grundausrüstung an geeignetem Werkzeug.
Hierzu gehören:
1. Verschiedene Scheren zum Ausschneiden von Papier und Karton mittlerer Stärke. Kleine Scheren braucht man zum Ausschneiden vorgezeichneter Formen aus Papier
oder Folie, spitze Scheren für Klebebuchstaben.
2. Unterschiedliche Messer. Das Buchbindermesser - auch Teppichmesser - zum Schneiden von Pappe und dickem Karton. Das Schablonenmesser mit schmalen, spitzen
Klingen zum Ausschneiden vorgezeichneter Formen und zum Herausschneiden innerer Teile bei Buchstaben.
3. Ein Stahllineal oder einen Stahlwinkel zum Anlegen. (Schrägschnitte für Passepartouts o.ä. verlangen Übung.)
4. Elektrischer Styroporschneider. Er ist für alle, die mit diesem Material arbeiten, unentbehrlich.
5. Seitenschneider und Zange zum Abkneifen von Drähten und Stecknadeln.
6. Dekohammer (ca. 80 gr.)
7. Zollstock.
8. Bleistifte und Zirkel.
9. Verschiedene Filz- und Lackstifte.
10. Sprühkleber und Sprühfarben, beides Styropor verträglich.
Mein Tipp: Nicht gleich alles auf einmal anschaffen. Man sollte sich zunächst auf das Notwendigste beschränken und nach und nach ergänzen. Durch eine gute Schaukastengestaltung lassen sich dann auch Pastor und Gemeindevorstand
bewegen, den Etat für die Schaukastenarbeit zu erhöhen.
Wenn eine Schaukastengestaltung einmal ganz besonders gut gelungen ist und zur Geltung kommt, hat man dann auch schon mal einen Wunsch frei. Jedenfalls kann
man sich dann diesbezüglich in Erinnerung bringen.

Ideenkiste:
Um Ideen zu bekommen bedarf es immer wieder neuer Anstöße. Auch Kreativität muss motiviert werden, muss aktiviert werden, man muss ihr sozusagen auf die Sprünge
helfen. Das kann durch optische Eindrücke oder durch akustische Wahrnehmung geschehen. Da unser Gehirn tagtäglich bewusst oder unbewusst ununterbrochen irgendwelchen Eindrücken ausgesetzt ist, sei es im Beruf, auf der Straße, durch Film und Fernsehen, CD’s und Rundfunk, durch alle Arten von Druckerzeugnissen, durch Plakate,
Ausstellungen und Schaufenster, bewegte und unbewegte Bilder usw., kann es über die Wahrnehmung hinaus nicht alles speichern und verarbeiten, jedenfalls nicht über einen
längeren Zeitraum. Die Eindrücke gelangen ins Unterbewusstsein und werden bald vergessen. Aus dem Unterbewusstsein bei Bedarf etwas abzurufen, ist dann meist sehr
schwierig. Und weil der berühmte Knoten im Taschentuch dann nichts mehr nützt, habe ich mir zwei Schuhkartons besorgt. Sie sind meine beiden “Papphirne” bzw. mein
Unterbewusstsein zur gestalterischen Kreativität. Hier kommen alle Eindrücke, die man eventuell irgendwann einmal zu irgend einem Thema verwenden kann, ungeordnet und
unbearbeitet hinein, und zwar in den einen Karton Bildbeiträge und in den anderen die Wortbeiträge. Es geht also darum, Ideen und Anregungen zu sammeln, etwa so, wie
man Briefmarken sammelt. Erst einmal alles in einen Topf. Ausgewertet wird später.

Bild- und Wortbeiträge:
Bildbeiträge.
Man kann unheimlich viele Quellen ausschöpfen. Ein geschultes Auge, etwas Gespür und die Übung können das Sammeln zum Spaß werden lassen. Man wird dann jeder Zeitschrift, jeder gemeindlichen Zeitschrift, Prospekten oder Werbezetteln, Einladungen und Traktaten, kurzum allem, was Bild und Text hat, mit der Schere zu Leibe rücken, immer unter dem Gesichtspunkt der Verwendbarkeit in der Schaukastengestaltung. Oft findet man etwas, das einem gefällt, auch wenn man noch nicht weiß, ob und wie man es einsetzen kann. Auch hier gilt die Devise, erst einmal sammeln und aufheben, wegwerfen kann man immer noch.
Wortbeiträge.
Damit meine ich kurze Texte, die ansprechen oder zum Nachdenken anregen. Das können zum Beispiel Losungsworte sein, Verse von dem Kalenderzettel, eine Liedstrophe, ein Gebet, Verse von Grußkarten, Sprüche zur Lebenshilfe, Wochen- und Monatssprüche, Trostworte, Worte von begnadeten Gottesmännern oder kurze Rubriken aus gemeindlichen Zeitschriften. Man kann hier auf die vielfältigste Weise ungeahnte Schätze sammeln. Alle diese Beiträge kommen in den Schuhkarton. Wer mit offenen Augen
durch seine eigene oder eine andere Stadt geht, wird bei anderen Kirchen- oder Gemeindeschaukästen Anregungen finden, die er in dieser oder ähnlicher Form einmal verwirklichen möchte. Eine kleine Skizze ist schnell gemacht und findet als Gedächtnisstütze im Ideenkarton noch Platz. Er sollte aber nicht zu voll werden und überquellen. Sonst verliert man die Übersicht und es wird umständlich, das Gesuchte
zu finden und passendes Bildmaterial mit passenden Texten zu versehen. Und weil die Sammlung immer umfangreicher wird, ist es wichtig, sie von Zeit zu Zeit zu sortieren
und zu bearbeiten. Um die Übersicht zu behalten, legt man sich am besten ein Archiv an.


Archiv:
Das Archiv sollte am Anfang aus mindestens drei Ordnern bestehen. (Im Laufe der Jahre wird man es dann erweitern):
1. Einen Ordner für das Bildmaterial.
2. Einen Ordner für das Textmaterial.
3. Einen Ordner für das laufende Programm eines Jahres. 
Für mich von großer Bedeutung und zu empfehlen ist Ordner
Nr. 4. Er enthält Fotos von allen Objekten, die schon im Schaukasten waren. Sie werden mit Datum versehen und in den kommenden Jahren gelegentlich eingeplant. Also bitte nicht gleich das alte Schaubild vernichten. Die Ordner 1,2 und 3 füllt man mit Schreibmaschinenpapier. Die Bildmotive aus dem Schuhkarton breitet man am besten aus
und sortiert sie nach ihrer Verwendungsart. Jetzt werden sie mit der Schere sauber an ihren Kanten beschnitten und alles, was in der Art, Größe und Verwendung zusammenpasst, auf ein DIN A 4 Blatt aufgeklebt. Bitte, immer nur eine Seite bekleben und genügend Zwischenraum für den passenden Text oder sonstige Bemerkungen lassen. Nur eine Seite bekleben ist deshalb wichtig, weil man mit der Zeit mehrere thematisch zueinander passende Blätter haben wird. Bei der Suche nach dem Motiv für den Schaukasten können dann diese Blätter ausgebreitet und die Auswahl getroffen werden. Das ist einfach und übersichtlich.
Im Ordner arbeitet man am besten mit einem Sachregister.

Schema:
Jeder Gestalter wählt sein eigenes Schema, da er sich ja in seinem Archiv zurechtfinden muss. Ein Vorschlag wäre z.B. mit Karfreitag zu beginnen. Alle Motive, Darstellungen,
Bilder und Zeichnungen, die mit der Kreuzigung Jesu in Zusammenhang gebracht werden können, bilden den Anfang im Archiv. Zum Beispiel werden alle Kreuze auf ein oder
mehrere Blätter geklebt, alle Dornenkronen ebenso, alle Darstellungen von Balken, Nägeln, durchnagelten Händen und Füßen, Abbildungen von Blut und Blutstropfen und nicht zuletzt Abbildungen von dem leidenden Herrn Jeus Christus.
Es folgen die österlichen Motive: Angefangen bei geöffneten Gräbern oder Grabplatten bis hin zu den Händen, die sich zum friedvollen Gruß ausstrecken, weil Gott seit Ostern
Frieden geschaffen hat zwischen sich und den Menschen. Oder Darstellungen von Osterhasen und -eiern, mit dem Hinweis, dass Ostern mehr ist. 
Für Pfingsten passen Friedenstauben und einzelne Flammen. Himmelfahrt hat optisch mit
Wolken zu tun. 
Erntedank ist ein unerschöpfliches Thema. Darstellungen von Brot, Getreide und Ähren, Bilder von Reisfeldern, von Früchten und Blumen sind gute Motive, ebenso Abbildungen unserer Wohlstandsgesellschaft im Gegensatz zur hungernden Bevölkerung der Dritten Welt.
Buß- und Bettag: Betende Hände, Tränen, zerbrochene Herzen, knieende Menschen und ähnliches. 
Advent und Weihnachten bietet eine Fülle von Motiven. 
Für den Jahreswechsel eignen sich Abbildungen von Uhren und Uhrenteilen,
interessante Zahlenbilder oder -kombinationen, abgetretene Schuhe oder Fußstapfen, die den Weg in das kommende Jahr weisen; Sternbilder kann man mit dem Hinweis versehen, dass wir von Gott gelenkt und nicht von Planeten und Horoskopen abhängig sind.

Rubriken:
Weitere Rubriken im Archiv können mit Bildmaterial für verschiedene Gemeindeveranstaltungen gefüllt werden, wie z.B. 
Bibelwochen: Abbildungen von Bibeln. Chor- und Gesangstage: Hierfür kommen Noten und Notenständer in Frage, auch verschiedene Musikinstrumente. 
Basar: Es gibt Motive, die sich dafür verwenden lassen. 
Kindergottesdienst und Jugendarbeit: Motive und Bildmaterial mit Darstellungen aus den biblischen Geschichten usw. Animationswörter ergeben eine Rubrik. Beispiele: Wasser des Lebens: Brunnen, Wellen, Meer, Fluss oder Bach bis hin zum Wasserhahn, -schlauch und -eimer. 
Ein anderes Reizwort: Splitter und Balken im Auge. Alles was mit Spänen,
mit Holzsplittern zu tun hat kommt in diesen Teil des Archivs, dazu Abbildungen von Augen, karikiert oder naturalistisch gezeichnet. 
Schuld: Schlagzeilen aus der Zeitung, Bilder von Verkehrsunfällen, von Misshandlungen, Nahrungsmissbrauch bis hin zur Umweltverschmutzung.
Trauer, Freude, der neue Weg mit Jesus, Friede, anvertrautes Leben sind Schlagworte, für die man Material sammeln kann. Wenn man zu sammeln anfängt, stellt man fest, dass ein Ordner für das Archiv schnell gefüllt ist. Hinzu kommen noch Piktogramme, Symbole und alles, was man für Hinweise verarbeiten kann wie z.B. Pfeile, Wegweiser, deutende Hände und Finger; Piktogramme für Hochzeit, Abendmahl,
Taufe und solche für Rollstuhlfahrer und Hörgeschädigte. Diese Themen sollen animieren, Material zu sammeln, das uns dann wieder inspirieren soll für unsere eigentliche Arbeit, die Gestaltung von Schaubildern.

Bild und Text:
Ordner Nr. 2 mit gesammeltem Textmaterial baut man nach demselben Schema auf. Auch hier lässt sich eine Fülle von Anregungen finden, so dass mit der Zeit weitere Ordner folgen werden. Eine chronologische Anordnung der Themenbereiche macht den Textordner zum hervorragenden Nachschlagwerk.
Hat man sich zur Gestaltung eines Schaubildes auf ein Motiv festgelegt, wird der passende Text dazu aus Ordner Nr. 2 herausgesucht. Beim Aufkleben der Bildmotive
soll Raum für Wortbeiträge und Bemerkungen gelassen werden. Hier wird nun das Bild mit dem ausgewählten Text kombiniert und zwar mit Bleistift übertragen. Später kann noch korrigiert oder geändert werden. Dieses so bearbeitete Blatt wird dann in Ordner Nr. 3 (Jahresprogramm) abgeheftet. An der Stelle im Ordner, an der das Blatt entnommen wurde, wird ein Zettel mit Angabe des Motivs geheftet, damit es später dort wieder eingeordnet werden kann. Das konzipierte Blatt wird in Ordner Nr. 3 mit einem leeren DIN A 4 Bogen versehen. Auf dieses Blatt zeichnet man die Skizze des endgültigen Entwurfs, dazu Anmerkungen über Farbgebung, Hintergrundbeschaffenheit, Buchstabengröße und Typografie des Textes und eine Liste des noch zu beschaffenden Materials samt Bezugsquellen, eventuell auch Liefertermine. Ganz wichtig ist das Datum der Fertigstellung und wann und wo das Schaubild eingesetzt wird.

Termine:
Der Ordner Nr. 3 ist für Jahresprogramme und Termine.
Wer in der Schaukastenarbeit tätig ist, sollte ein Jahr vorausplanen können. Der Gestalter muss wissen, zu welchen Anlässen und Gegebenheiten, wie oft und wann gewechselt
wird. Nur so kann er feststellen, wieviel Zeit und Arbeit er investieren muss. Zum anderen kann er sich ein Bild von den auf ihn zukommenden Kosten machen. Er weiß aus seinem Ordner, welches Material noch zu beschaffen ist. Oft fällt einem etwas Brauchbares früher in die Hände, dann besteht die Möglichkeit, schon am nächsten oder übernächsten Schaubild zu arbeiten. Ein geübter Gestalter hat immer mehrere Eisen im Feuer. Eine Sammelbestellung z.B. für Schriften spart Porto. Oder der Gestalter geht über einen Flohmarkt, eine Fundgrube für Blickfänge. Gezieltes Suchen führt schneller zum Erfolg. In Ordner Nr. 3 wird auch mit eingeplant, welches ein bis zwei Jahre zuvor gezeigte Schaubild wieder eingesetzt werden kann. Ebenso wird der Urlaub eingeplant, damit durch rechtzeitiges Vorarbeiten keine Lücke entsteht. Wenn ein Schaubild erst auf den letzten Drücker in Angriff genommen wird, ist das Ergebnis erfahrungsgemäß meist Krampf. Unter Zeitdruck fühlt man sich überfordert.


Fundus:
Die Beschaffung von außergewöhnlichen Blickfängen braucht außer Zeit eine gute Spürnase. Ein Flohmarkt, Speicher, Keller oder Sperrmüll kann zur Fundgrube werden.
Bei Handwerkern und in Werkstätten findet sich auch so manches Teil.
Den geschickten Gestalter wird man an der Auswahl der Gegenstände erkennen, auch wie er sie einsetzt, macht seine Arbeitsweise deutlich. Die Kunst des Gestaltens liegt nicht nur in der handwerklichen Geschicklichkeit, sondern auch im Sammeln und im Kombinieren.
Es lohnt, einen Fundus zu haben, in dem nicht nur die gebräuchlichen Materialien wie Pappen, Tapeten, Stoffe und Folien etc. aufbewahrt werden, sondern wo man auf außergewöhnliche Blickfänge zurückgreifen kann.



1 = mehr
Eine Idee, gleich 3 Möglichkeiten:
Es gibt Gemeinden, die haben nicht nur einen Schaukasten, sondern z.B. auch eine Vitrine in der Fußgängerzone angemietet. Andere Gemeinden haben als Anlaufstelle einen
Laden, ein Stadt-Café oder eine Teestube. Denkbar sind auch Bastelläden oder Büchershops. Auch eine kirchliche Kindertagesstätte und eine Anlaufstelle zur Hilfe bei
Schulaufgaben kommen in Betracht. In jedem Fall ist es auch ein Treffpunkt von Christen mit Anderen. Als Schaukastengestalter haben wir auch da die Chance, Evangelium
bildhaft weiterzugeben und zu unseren Gottesdiensten einzuladen. In folgenden Beispielen möchte ich aufzeigen, dass man mit der gleichen Idee Schaukasten, Vitrine und
Schaufenster bestücken kann. Unterschiede gibt es nur in der Größe des Blickfangs und in der Raumaufteilung. Zugegeben, anfangs wird es schwierig sein, eine große Vitrine
oder gar ein Schaufenster zu füllen und gleichzeitig eine übersichtliche und klare Gestaltungsweise zu entwickeln. Auch werden mehr Kosten bei der Gestaltung zu
Buche schlagen. Dennoch haben wir den Auftrag, auf unterschiedlichste Art und Weise, die Menschen auf Jesus Christus hinzuweisen. Die Skizzen-Beispiele greifen Ideen
auf, welche im Schaukasten (siehe Fotoseiten 3-11) schon verwirklicht wurden. Aus diesem Grund habe ich darauf verzichtet, Einzelheiten einzuzeichnen. Wichtig war nur,
aufzuzeigen, dass man mit einer Idee auch unterschiedliche Räume gestalten kann.
Grundlage für das erste Beispiel ist eine kleine Bildergeschichte.
“Keine Zeit für Gott?
- Zu jung. - Zu verliebt. - Zu besorgt. - Zu beschäftigt. - Zu alt. - Zu spät.” Der Film unseres Lebens ist schnell abgelaufen. Meist schneller, als wir denken.




 



Der Blickfang für das Schaubild ist eine Tür, die man aus Brettern fertigen kann. In Baumärkten bekommt man sie maßgerecht zugeschnitten. Der Türgriff und Beschlag sollte
nach Möglichkeit übergroß aus Pappe, Styropor oder anderen Materialien selbst hergestellt werden. Wenn das nicht möglich ist, kann man auch einen richtigen Türgriff mit Beschlag verwenden. Der Textanhänger kann aus mit d-c-fix beklebtem Karton und Klebebuchstaben gefertigt werden.
Gott ist da, wo man Ihn einlässt. Die Textaussage wird optisch durch eine Mauer mit geöffneter Tür unterstrichen. Wenn die Schauvitrine einen stabilen Boden hat, kann man
die Mauer mit echten Ziegelsteinen aufstapeln. Alles ist natürlich größer als bei einem Schaukasten proportioniert. Bei der Gestaltung eines Schaufensters wird dann alles
noch eine Nummer größer. Eine normale Tür, vielleicht aus dem Sperrmüll, kann dann zum Einsatz kommen.

Für den Text verwendet man breite Selbstklebe-Buchstaben. Die Untergrundplatte wird mit d-c-fix beklebt oder mit Spannfolie bezogen. Die Maß-Schiebeladen werden aus dicker Pappe oder Sperrholz geschnitten und mit Metallicfolie beklebt. Ein Spielzeugauto aus Plastik wird wegen der geringen Schaukastentiefe mit einer feinen Säge geteilt. Geschenkherzen, aus Schokolade oder gebacken, kann man kaufen. Auch Herzen aus PVC oder Styropor sind geeignet.
Die Maß-Schiebeladen kann man wegen ihrer Größe mit Styropor hinterlegen. Die Maß-Striche lassen sich mit einem Folienschreiber aufzeichnen. Ein größeres Spielzeugauto
lässt sich auch auftreiben. Große Herzen gibt es auch oder man fertigt sie selbst an. Links auf dem Beistellschild ist Raum für die Einladung zu Gottesdiensten und Veranstaltungen
der Gemeinde. Für die Gestaltung eines Schaufensters wird alles größer proportioniert.

Zielgruppe:
Zusammenfassend möchte ich Mut machen, die Schaukastenarbeit mit Fleiß und Akribie (Sorgfalt) in Angriff zu nehmen.
Es geht um die vielfältigen Formen und Möglichkeiten in der gemeindlichen Werbung, die eine missionarische Schaukastenarbeit wahrnehmen sollte.
Deshalb wollen wir dieser Arbeit - neben allen anderen Publikationen der Gemeinde - einen Stellenwert geben, der ihr gerecht wird.
Der Gestalter sollte sich dabei selbst nicht überfordern und trotzdem Vertrauen in seine Arbeit setzen.
Nicht alle erarbeiteten Schaubilder müssen und können dem Gestalter gefallen. Das Schaubild ist nicht für ihn gestaltet und dient auch nicht seiner Selbstverwirklichung.
Um seiner Aufgabe gerecht zu werden, spricht er verschiedene Zielgruppen an.
Ein Erfolgserlebnis bekommt er erst dann, wenn sich Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft und Bildung angesprochen fühlen. 
Der Bogen spannt sich von Christen zu Nichtchristen, er umfasst das ganze Spektrum der Bevölkerung am Ort, junge und alte, fröhliche und traurige Menschen.
Alle zusammen und gleichzeitig anzusprechen, ist nicht möglich.
Den Geschmack eines jeden, seine Empfindungen und seine Wellenlänge treffen, gelingt nicht immer. Darum wird die Gestaltung des Schaubildes auch nicht immer nach dem Geschmack des Gestalters ausfallen können.

Hauptsache er hat die Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen, genutzt!

Reaktion:
Wichtig ist,
Ø     dass man sein Bestes gibt,
Ø     dass das gefertigte Schaubild der eigenen Überzeugung entspricht und
Ø     dass man dazu steht, auch wenn nicht nur Zustimmung seitens der Betrachter kommt.

Zustimmung und Kritik sollten sich die Waage halten.

Ein Schaubild, das keine Reaktionen hervorruft, ist seiner Aufgabe nicht gerecht geworden.

Denkanstöße zu geben, ist für mich der größte Wert meiner Arbeit.
Letztlich wollen wir darauf hinweisen, dass die Antwort für alle Fragen über Leben und Tod bei Jesus Christus zu finden ist.

Wir sollten uns dabei immer wieder bewusstmachen, dass wir mit allen unseren Schaubildern “Wegweiser” aufstellen. Ob dieser Weg dann auch beschritten wird, liegt nicht mehr in unserer Verantwortung.

Mut machen möchte ich auch all denen, die erst jetzt in die Schaukastenarbeit einsteigen wollen.

Anfangen ist der erste Schritt zum Ziel. Dazu sollen meine Beiträge dienen.
Der zweite Schritt, der jeden Schaukastengestalter nach meiner Überzeugung ein ganzes Stück voran bringt, ist das regelmäßige Gebet.

Wir dürfen Gott unsere Nöte, Sorgen und unser Unvermögen sagen, auch wenn der eine oder andere glaubt, damit einen ungewöhnlichen Schritt zu tun. Haben wir doch einen Herrn, der außergewöhnliches vollbracht hat. Für Ihn gab es nichts, was Er nicht möglich machte.
Deshalb wünsche ich jedem Seine Hilfe, Seinen Segen, Seine Kraft und den Ideenreichtum, den nur Er zu geben vermag.

Mein Wunsch:
Ganz sicher ist die Schaukastenarbeit an Bedingungen geknüpft. Bedingungen,
- die man sich selbst stellt.
- die man gerne an Andere stellt.
- die sich aus der Struktur und dem Standort der Gemeinde ergeben.
- die sich in finanzieller Art stellen.
und Anforderungen, die sich zwangsläufig aus der Materialbeschaffenheit ergeben.
Ein großes Problem ist dann auch noch die Zeit, die neben Beruf und Familienleben, Haus- und Gemeindepflichten zur Verfügung steht. Wo bleibt da die Freiheit, die für die Gestaltung in der Schaukastenarbeit auch gebraucht wird, so möchte man fragen?
Ich habe festgestellt, dass in den vielen Jahren meiner Schaukastenarbeit, Eigenverantwortung an erster Stelle stand. Nur wenige haben versucht, mir Vorschriften zu machen. Zusammenfassend möchte ich bemerken: In der Ausführung der Arbeit muss man Kompromissbereitschaft zeigen....
In der Aussage und dem Ziel der Schaukastenarbeit sind wir an das Wort gebunden und müssen kompromisslos bleiben.
Voraussetzung hierfür ist:
Liebe zur Gemeinde üben und ein durch den Glauben geprägter
Lebensstil.
Wer das anstrebt, wird sich in allen Aufgaben frei fühlen und sich seiner Gestaltungsfreiheit gewiss sein.
Ich wünsche mir, dass sich mit Gottes Hilfe immer wieder Gestalter finden, die diesen Lernprozess versuchen durchzustehen.
In Bezug auf die Schaukastenarbeit wünsche ich mir weiterhin Gottes Segen für alle, die diesen Dienst in ihren Gemeinden tun. Ich wünsche mir Gemeinden und neue Mitarbeiter, die die großen Möglichkeiten erkennen, dann mit Ideenreichtum und Hingabe die Arbeit weiterbringen.
Ich wünsche mir, dass ich dazu beitragen konnte, dass der eine oder andere Anstoß Frucht trägt. Ebenso wünsche ich mir, dass in Zukunft noch mehr Menschen durch die vielen Schaukästen, die es in unserem Lande gibt, auf die Häuser, die Gemeinden, die Kapellen und Kirchen, wo Gottes Wort verkündigt wird, aufmerksam werden und den Impuls bekommen, den Weg hinein zu finden. Und das möglichst nicht nur sonntags, sondern auch zu Bibelgesprächen, Begegnungskreisen, Jugendveranstaltungen, Teestuben, Kinderstunden, Chor- und Musikstunden. Manche Gemeinden haben Spiel- und Sportgruppen, Filmabende oder evangelistische Vortragsreihen. Kurz, die Gemeinden
bieten mehr als den Gottesdienst am Sonntagmorgen.

Ich wünsche mir, dass durch diese Arbeit dem Menschen der den Schaukasten sieht, vermittelt wird, dass Gott ihn liebt und dass Gott den aufrichtig Suchenden niemals im Stich lässt.
 
Fotos: copyright Hannelore Fastenrath-Lejeune 26. April 2012
Text: Reinhart Böhm - Schaukastenseminar als PDF-Datei auf CD-Rom von 19??
Hier noch ein paar Links zu anderen Schaukästen:

1 Kommentar:

  1. Ich stell mir Schaukastenarbeit oft frustrierend vor. Aber es trägt genauso wie Bänke etc zu einem schönen Ortsbild bei.

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